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Astronomie & Physik: Enceladus - rätselhafter Saturnmond

© Melissa Thomas
Als die Raumsonde Voyager 2 vor gut einem Vierteljahrhundert durch das Saturnsystem raste, näherte sie sich dem Mond Enceladus bis auf 90 000 Kilometer. Binnen weniger Stunden lieferten ihre Kameras mehrere Bilder, die unter Planetenforschern jahrelang für Verwirrung sorgten. Sogar unter den vielgestaltigen Saturnmonden war Enceladus offenbar der seltsamste. Seine eisige Oberfläche strahlte weiß wie frischer Schnee, und während die anderen Monde mangels Atmosphäre von Kratern übersät waren, zeigte Enceladus weite Ebenen mit glattem, kraterlosem Terrain – ein klares Anzeichen für einstige geologische Aktivität. Doch mit nur 500 Kilometern Durchmesser schien der Mond viel zu klein zu sein, um selbst genügend Wärme zu erzeugen. Ganz offenbar war etwas höchst Ungewöhnliches geschehen, das die Kraternarben großflächig ausgelöscht hatte.

Der rasche Vorbeiflug der Voyager-Sonde erlaubte nur einen flüchtigen Blick, und im Nachhinein war, was er wiedergab, schrecklich unvollständig: ein paar Aufnahmen der Nordhalbkugel mit mittlerer Auflösung, einige schlecht aufgelöste Bilder vom Süden, und vom Südpol gar nichts. Wir hatten keine Ahnung, was uns entging.

Durch das Interesse, das Voyagers Kurzbesuch weckte, erhielt die umfassende Erforschung des kleinen Mondes oberste Priorität im Rahmen der Cassini-Mission zum Saturn. Nach dem Start 1997 durchquerte Cassini sieben Jahre lang den interplanetaren Raum mit den raffiniertesten Instrumenten, die je in das äußere Sonnensystem vorgedrungen waren. Im Sommer 2004 erreichte die Mission endlich den Ringplaneten). Im Dezember desselben Jahres warf Cassini eine Sonde in die Atmosphäre des größten Saturnmondes Titan ab und begann dann eine Tour durch das übrige Saturnsystem – nicht zuletzt zu Enceladus, um ihn genauer zu untersuchen als je zuvor.

Die Ergebnisse sind der Traum jedes Planetenforschers. Enceladus birgt nicht nur genug Wärme, um damit geologische Veränderungen der Oberfläche...

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