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Exomonde: Extrasolare Monde – schöne neue Welten?

Heidelberg. Derzeit wissen die Astronomen von rund 1000 extrasolaren Planeten, von denen viele den Riesenplaneten Jupiter und Saturn in unserem Sonnensystem ähneln. Während jene von vielen Dutzend Monden umrundet werden, ist derzeit noch kein einziger Trabant um einen extrasolaren Planeten bekannt. Die Astronomen sind sich aber sicher, dass es solche Himmelskörper geben muss und halten daher nach möglichen Kandidaten Ausschau. Über diese Suche nach Exomonden vor allem in den Messdaten des Exoplanetenjägers Kepler berichtet René Heller, Wissenschaftler an der kanadischen McMaster University, in der Novemberausgabe von "Sterne und Weltraum".
Exoplanet mit drei Exomonden, künstlerische Darstellung

Heller rechnet jederzeit mit dem Nachweis eines Exomonds und beschreibt ausführlich Überlegungen zur möglichen Bewohnbarkeit dieser Himmelskörper. Bei seinen Studien stellte er fest, dass manche Exomonde sogar günstigere Bedingungen für Leben aufweisen könnten als mancher Exoplanet. Dies gilt insbesondere dann, wenn dieser ein Gasriese vom Jupitertyp ist, der in der lebensfreundlichen Zone sein Zentralgestirn umrundet, also in jenem Bereich um einen Stern, in dem sich flüssiges Wasser über lange Zeiträume hinweg auf der Oberfläche eines Himmelskörpers halten kann.

Um Exomonde endlich nachweisen zu können, müssen die Astronomen auf sehr subtile Effekte zurückgreifen. In seinenm Beitrag beschreibt Heller die Vorgehensweise bei den Messdaten des Weltraumteleskops Kepler. Dieser Satellit überwachte in den Jahren 2009 bis 2013 rund 160000 Sterne in einer Region im Grenzbereich der Sternbilder Schwan und Leier und registrierte mit hoher Präzision feinste Schwankungen ihrer Helligkeit. Bei derzeit rund 3500 Sternen gibt es Hinweise auf Planeten, die von uns aus gesehen immer wieder in periodischen Abständen vor ihrem Mutterstern vorüberziehen und dabei dessen Licht geringfügig abschwächen. Es könnte nun sein, dass diese Vorübergänge oder Transits nicht mit einer uhrwerkgleichen Präzision von statten gehen, sondern geringfügige Abweichungen zueinander zeigen. Genau dies könnten Hinweise auf massereiche Monde sein, welche die Bahn des Planeten um sein Zentralgestirn beeinflussen.

Es ist durchaus denkbar, dass in den umfangreichen Messdaten von Kepler die direkte Beobachtung eines Planeten schlummert, der zusammen mit seinem Mond vor der Sternscheibe vorbeizog, wobei letzterer dessen Licht zusätzlich schwächte. René Heller geht davon aus, dass es mit den zur Verfügung stehenden Daten möglich sein sollte, einen Mond von Erdgröße zu entdecken. Die Effekte kleinerer Monde würden im Rauschen der Messwerte untergehen. Bislang blieben zwar alle Suchen ohne Erfolg, allerdings wurde auch nur ein Bruchteil der von Kepler gesammelten Messdaten ausgewertet. Zurzeit, so Heller, erleben wir die Geburt eines neuen Forschungszweigs in der Astronomie, der wie im Novemberheft von "Sterne und Weltraum" beschrieben, neue Aspekte in die Suche nach Leben jenseits der Erde einbringt.

Abdruck honorarfrei bei Quellenangabe: Sterne und Weltraum, November 2013
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