Hirnforschung: Dank Hirnschrittmacher: Komapatient spricht wieder

© Cleveland Clinic (Ausschnitt)

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Röntgenaufnahme des Patientenschädels | Die Röntgenaufnahme des Patientenschädel zeigt den Schrittmacher, über den elektrische Impulse ins Gehirn des Komapatienten geschickt werden.

© Cleveland Clinic (Ausschnitt)
3-D-Diagramm des OP-Plans | Die dreidimensionale Simulation der Operation zeigt, wie der Schrittmacher ins Gehirn eingepflanzt wurde.
Die Wissenschaftler stimulierten deshalb den Thalamus des Patienten, der die Informationsverarbeitung und die Bewegungsabläufe des Menschen steuert. Dazu implantierten sie dem Patienten einen Schrittmacher in die Brust, der den Thalamus über Elektroden im Gehirn gezielt stimuliert. Dabei variierten sie die meist mehrstündige Dauer des täglichen Einsatzes. Die beobachteten Fortschritte seien ermutigend, so die Forscher. Denn vor der Behandlung habe der Patient nicht sprechen und keine Nahrung zu sich nehmen können. Mittlerweile kann er wieder kauen und seine Hand gezielt bewegen.
Sollte sich dieser neue Therapieansatz bewähren, könnte er jener MCS-Patientengruppe helfen, deren neuronale Netze noch stark genug ausgeprägt sind. Nach Schätzungen leiden allein in den USA zwischen 100 000 und 300 000 Patienten am MCS. Bereits heute ist die Technik des Hirnschrittmachers bei Parkinson und MS-Patienten im Einsatz. (may)
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