Mikrobiologie: Das Rätsel der Nanobakterien endlich gelöst!
In den 1990er Jahren machte eine wissenschaftliche Sensation die Runde: Forscher glaubten die kleinste Lebensform überhaupt entdeckt zu haben – nur 10 bis 200 Nanometer große Kügelchen, die wie Bakterien Zellwände zu besitzen und sich durch Teilung zu vermehren schienen.
Diese "Nanobakterien" ließen sich nicht nur als Fossilien in Gesteinsproben und Meteoriten nachweisen, sondern auch in Zellkulturen und menschlichen Körperflüssigkeiten. Forscher brachten sie mit allen möglichen Krankheiten in Verbindung, von Krebs über Alzheimer bis Aids, manche erklärten sie sogar zur globalen Gesundheitsbedrohung.
Jetzt beendeten John D. Young und Jan Martel von der Chang Gung University in Taiwan diese Spekulationen. In der Oktoberausgabe von "Spektrum der Wissenschaft" erläutern sie ihre Entdeckung, dass es sich bei Nanobakterien gar nicht um Lebewesen handelt, sondern um winzige Klumpen, die im Wesentlichen aus Kalziummineralen und Proteinen bestehen.
Den beiden Wissenschaftlern gelang dieser Nachweis, indem sie "Nanobakterien" im Reagenzglas aus einfachen Bausteinen herstellten. Als die Forscher zu Lösungen von Kalziumkarbonat (Kalk) und Kalziumphosphat Proteine und andere organische Stoffe hinzu gaben, entstanden tatsächlich bakterienähnliche Strukturen. Bald stellte sich der Grund heraus: Nanoteilchen aus Kalziumkarbonat und -phosphat sind ziemlich klebrig und binden leicht an alle möglichen Moleküle, sofern diese elektrische Ladungen tragen. Die Bindung stabilisiert die Partikel und fördert ihr weiteres Wachstum, wobei sich komplexe Strukturen bilden können, die sich teilenden Bakterien ähneln.
Die Vorstellung von den winzig kleinen, quasi universellen Krankheitserregern lässt sich demnach getrost ins Reich der Mythen und Legenden verweisen. Dennoch könnten diese Gebilde durchaus die menschliche Gesundheit beeinflussen, denn sie scheinen im Rahmen eines biologischen Prozesses zu entstehen, der den Körper normalerweise vor schädlichen Ablagerungen von Mineralen – beispielsweise "verkalkten" Adern – schützt.
Die zukünftige Erforschung solcher Partikel könnte zudem die Entstehung des Lebens auf der Erde vor Milliarden von Jahren erhellen. Möglicherweise formten damals derartige Komplexe aus Mineralstoffen und kleinen organischen Molekülen die ersten Bausteine des Lebens – die dann einen Weg fanden, sich selbst zu erhalten.
Jetzt beendeten John D. Young und Jan Martel von der Chang Gung University in Taiwan diese Spekulationen. In der Oktoberausgabe von "Spektrum der Wissenschaft" erläutern sie ihre Entdeckung, dass es sich bei Nanobakterien gar nicht um Lebewesen handelt, sondern um winzige Klumpen, die im Wesentlichen aus Kalziummineralen und Proteinen bestehen.
Den beiden Wissenschaftlern gelang dieser Nachweis, indem sie "Nanobakterien" im Reagenzglas aus einfachen Bausteinen herstellten. Als die Forscher zu Lösungen von Kalziumkarbonat (Kalk) und Kalziumphosphat Proteine und andere organische Stoffe hinzu gaben, entstanden tatsächlich bakterienähnliche Strukturen. Bald stellte sich der Grund heraus: Nanoteilchen aus Kalziumkarbonat und -phosphat sind ziemlich klebrig und binden leicht an alle möglichen Moleküle, sofern diese elektrische Ladungen tragen. Die Bindung stabilisiert die Partikel und fördert ihr weiteres Wachstum, wobei sich komplexe Strukturen bilden können, die sich teilenden Bakterien ähneln.
Die Vorstellung von den winzig kleinen, quasi universellen Krankheitserregern lässt sich demnach getrost ins Reich der Mythen und Legenden verweisen. Dennoch könnten diese Gebilde durchaus die menschliche Gesundheit beeinflussen, denn sie scheinen im Rahmen eines biologischen Prozesses zu entstehen, der den Körper normalerweise vor schädlichen Ablagerungen von Mineralen – beispielsweise "verkalkten" Adern – schützt.
Die zukünftige Erforschung solcher Partikel könnte zudem die Entstehung des Lebens auf der Erde vor Milliarden von Jahren erhellen. Möglicherweise formten damals derartige Komplexe aus Mineralstoffen und kleinen organischen Molekülen die ersten Bausteine des Lebens – die dann einen Weg fanden, sich selbst zu erhalten.
Abdruck honorarfrei bei Quellenangabe: Spektrum der Wissenschaft, Oktober 2010
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