Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.
Physiologie: Herzen von Mutter und Fötus im Gleichtakt
Obwohl das Herz des Ungeborenen schneller schlägt als das der werdenden Mutter, versucht es sich an dessen Rhythmus anzupassen. Dadurch werden beide immer wieder kurzfristig synchronisiert. Das geschieht umso öfter, je schneller die Mutter atmet.
Am Anfang des Lebens bildet die werdende Mutter die unmittelbare Umwelt für ihr Kind. Während der Schwangerschaft kann man sie und den Fötus als ein zusammengehöriges System mit vielfältigen internen Wechselwirkungen auffassen. Aktivität und Befinden der Mutter stecken die physikalischen und physiologischen Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Ungeborenen ab und sollten es deshalb stark beeinflussen. Beispielsweise hat sich gezeigt, dass die fötale Herzfrequenz bei körperlicher oder psychischer Belastung der Mutter zunimmt. Allerdings ist der quantitative Nachweis einer direkten Interaktion zwischen den beiden Individuen schwierig, weil er eine zuverlässige Messung physiologischer Parameter bei jedem von ihnen erfordert.
Das embryonale Herz schlägt bereits mit sechs Wochen, und nach zehn Wochen ist das Herz-Kreislauf-System des Ungeborenen funktionsfähig. Seit einigen Jahren untersuchen wir die kardiale Aktivität von Föten anhand der Magnetokardiografie (MKG). Damit lässt sich schon ab der 16. Schwangerschaftswoche der Herzschlag des Ungeborenen nichtinvasiv und belastungsfrei aufnehmen. Die Untersuchung zeitlicher Beziehungen zwischen mütterlicher und fötaler Herzfrequenz stellt besondere Anforderungen an die Analysemethoden. Einerseits schwankt die Herzfrequenz nämlich recht stark, andererseits generieren beide Herzen keinen identischen Rhythmus: Das fötale schlägt deutlich schneller als das mütterliche.
Man muss also nach Episoden suchen, in denen eine Synchronisation höherer Ordnung auftritt, beispielsweise im Verhältnis fünf zu drei; in diesem Fall kämen auf fünf Herzschläge des Fötus drei der Mutter. Derartige Beziehungen zwischen zwei unabhängigen, aber schwach gekoppelten Systemen lassen sich mittels Synchrogrammen aufspüren. Bei einer ersten Untersuchung waren in fast allen Messreihen kurze Episoden der Synchronisation zwischen den Herzschlägen von Mutter und Kind zu erkennen...
Das embryonale Herz schlägt bereits mit sechs Wochen, und nach zehn Wochen ist das Herz-Kreislauf-System des Ungeborenen funktionsfähig. Seit einigen Jahren untersuchen wir die kardiale Aktivität von Föten anhand der Magnetokardiografie (MKG). Damit lässt sich schon ab der 16. Schwangerschaftswoche der Herzschlag des Ungeborenen nichtinvasiv und belastungsfrei aufnehmen. Die Untersuchung zeitlicher Beziehungen zwischen mütterlicher und fötaler Herzfrequenz stellt besondere Anforderungen an die Analysemethoden. Einerseits schwankt die Herzfrequenz nämlich recht stark, andererseits generieren beide Herzen keinen identischen Rhythmus: Das fötale schlägt deutlich schneller als das mütterliche.
Man muss also nach Episoden suchen, in denen eine Synchronisation höherer Ordnung auftritt, beispielsweise im Verhältnis fünf zu drei; in diesem Fall kämen auf fünf Herzschläge des Fötus drei der Mutter. Derartige Beziehungen zwischen zwei unabhängigen, aber schwach gekoppelten Systemen lassen sich mittels Synchrogrammen aufspüren. Bei einer ersten Untersuchung waren in fast allen Messreihen kurze Episoden der Synchronisation zwischen den Herzschlägen von Mutter und Kind zu erkennen...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben