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Robotik: Von Menschen und Maschinen

Humanoider Roboter

Karlsruhe/Heidelberg. Der Traum ist so alt wie die Menschheit selbst: Maschinen bauen, die uns alle Wünsche von den Augen ablesen und uns lästige Arbeit abnehmen. Ob das möglich ist? Die Reporter Noah (15), Rebecca (12), Sophie (15) und Eric (15) befragten dazu für die aktuelle Ausgabe von "Spektrum neo" den Roboterforscher Tamim Asfour vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Interview mit einem Roboter | Sinnvolle Interviews sind mit dem Roboter noch nicht möglich. Sprechen können sie jedoch.
Im Labor von Informatik-Professor Asfour spielt die Roboterfamilie ARMAR die Hauptrolle. Während die ersten Vertreter schon ihren Ruhestand im Deutschen Museum in München verbringen, erlernt die mittlere Generation gerade, mit Menschen zu kommunizieren und die Spülmaschine auszuräumen, Frühstück zu richten oder den Tisch abzuwischen. Der jüngste ARMAR – allein der Materialwert beträgt 300.000 Euro – wird dann sogar selbstständig laufen können.

Vieles, was Menschenkinder ganz selbstverständlich lernen, ist für Roboter ein kniffliges Unterfangen, in das Forscher viel Grips stecken müssen. So haben Tamim Asfour und seine Mitarbeiter beispielsweise die Hände von ARMAR mit sensiblen Sensoren ausgestattet, damit sie weiche von harten Gegenständen unterscheiden können.

Anderes können Roboter auch deutlich besser als Menschen. Zum Beispiel gelingt es ARMAR, fast vollständig den Kopf um die eigene Achse zu drehen, er wird nie müde – und dass er keine Lust hat zum Arbeiten hat, kommt auch nicht vor. Der Auftrag ist klar: Roboter, die künftig mit uns unter einem Dach leben werden, sollen Menschen nicht nur ähnlich sehen, sondern auch viele verschiedene Jobs verrichten können und sich sogar neue Aufgaben selbstständig aneignen. Dabei ist für Professor Asfour eines klar: Roboter werden sich nie so rasch auf neue Situationen einstellen können wie Menschen.

Spektrum neo Nr. 7
Zum Hintergrund: Professor Tamim Asfour forscht über humanoide Roboter am Institut für Anthropomatik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Ihn begeistert an seinem Fachgebiet, dass es ihm nicht nur Fähigkeiten in Informatik abverlangt, sondern er sich auch viele Gedanken über künstliche Intelligenz, das Lernen, Bewegungen sowie die Ethik seiner Forschung machen muss.

Die Kinder-Reporter wollten von ihm nicht nur wissen, ob Maschinen vernünftige Entscheidungen fällen, sondern auch, ob er glaubt, dass Roboter Gefühle entwickeln können? Noch werde alles von Menschen den Maschinen eingegeben, beruhigt der Forscher. Aber die Politik wird sich zumindest überlegen müssen, wie es mit der Verantwortung aussieht, wenn ein Nachfahre von ARMAR irgendwann für seinen Menschen im Supermarkt einkauft und dabei etwas zu Bruch gehen sollte.

Abdruck honorarfrei bei Quellenangabe: Spektrum neo, Nr. 7
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