Weltraummissionen: Der Raumfahrt-Kalender 2007
Zahlreiche Raumfahrzeuge werden im Jahr 2007 zu den Planeten unseres Sonnensystems aufbrechen oder im erdnahen Weltraum kreuzen. Allein drei Missionen haben den irdischen Trabanten zum Ziel.
Noch im vergangen Jahr 2006, genauer am 27. Dezember um 15.23 MEZ, hob der französische Exoplaneten-Späher Corot von der Startrampe in Baikonur ab. Den Transport übernahm eine neue Variante der Sojus-Rakete. Und vor Weihnachten war bereits der deutsche Esa-Astronaut Thomas Reiter (48) von seinem Langzeitflug zur Internationalen Raumstation (ISS) zurückgekehrt. Europas Venus-Express-Sonde, war zu diesem Zeitpunkt schon seit gut acht Monaten an ihrem Einsatzort – und wird aus ihrem elliptischen Orbit das gesamte Jahr hindurch die Gashülle unserer heißen Planetennachbarin im Auge behalten.
Am 28. Februar kann sich Jupiter auf den Besuch der Pluto-Sonde New Horizons einrichten. Mit seinem Schwerefeld schleudert der Gasriese das Nasa-Raumschiff in Richtung des äußeren Zwergplaneten und hilft dabei rund ein halbes Jahrzehnt Flugzeit einzusparen. Bereits im vergangenen September konnte dessen Bordkamera Jupiter ablichten. Bei der kommenden Stippvisite wird es sich auch für den neu aufgetauchten Roten Fleck interessieren.
Besuch bei den Planetenzwergen
Auf seinem Weg zum Merkur schaut der amerikanische Messenger am 6. Juni zum zweiten Mal bei der Venus vorbei. Der Chefwissenschaftler der Mission hat für den Vorbeiflug Beobachtungen mit allen Bordinstrumenten angekündigt.
Im Sommer, so die momentane Schätzung, geht es dann mit der japanischen Raumsonde Selene zum Erdtrabanten. Im Vergleich zu dem schwergewichtigen 1,7-Tonnen-Gefährt war der europäische Smart-1 geradezu ein Leichtgewicht. Auch Peking zielt mit dem Satelliten Chang‘e-1 auf den Mond. Den genauen Starttermin wissen aber nur die Chinesen. Ein deutsches Spektrometer vom MPI für Sonnensystemforschung geht unterdessen mit dem indischen Satelliten Chandrayaan-1 auf Mondfahrt. Ob das noch 2007 oder erst 2008 passiert, war zuletzt noch offen.
Ebenso zur Jahresmitte ist der Jungfernflug des unbemannten Versorgungsraumschiffs ATV der Esa geplant. An der Spitze einer Ariane 5 soll "Jules Verne", so der Name des Frachters, in den Orbit starten und schließlich automatisch an der ISS andocken.
Die Raumsonde Cassini wird in ihrem dritten Jahr bei Saturn weiterhin bevorzugt Titan unter die Lupe nehmen: 17 enge Passagen in einem Abstand von 950 bis 3000 Kilometern stehen auf ihrem Programm. Am 30. August kommt Rhea, der zweitgrößte Saturntrabant, bis auf 5000 Kilometer nah und damit ins Visier der Bordkameras. Den 10. September können sich dagegen Japetus-Fans schon mal vormerken: In nur 1500 Kilometer Abstand wird Cassini an dem geheimnisvollen Mond vorbeiziehen. Die drastischen Helligkeitsdifferenzen auf seiner Oberfläche geben den Forschern bis heute Rätsel auf.
Mit dem Satelliten Goce will die Esa das Schwerefeld unserer Erde künftig genau vermessen. Nach Problemen mit der russischen Rakete, einer umgebauten Interkontinentalrakete vom Typ Rockot, ist der Start nun für September geplant.
Ab Mitte Oktober soll die Discovery mit dem europäischen Columbus-Modul im Bauch zur ISS fliegen. Ebenfalls an Bord: der deutsche Physiker Hans Schlegel (55), der damit seinen zweiten Weltraumausflug macht. Insgesamt hat die Nasa fünf Shuttle-Missionen zur Komplettierung der ISS angekündigt, ein sehr ehrgeiziger Plan. Das gilt auch für das Vorhaben des Virgin-Atlantic-Pendants "Virgin Galactic", bis zum Jahreswechsel mit den Testflügen von SpaceShipTwo zu beginnen. Mit dem Raketenflugzeug sollen zahlungskräftige Kunden künftig auf mehr als hundert Kilometer Höhe katapultiert werden. Hollywoodstar Sigourney Weaver ("Alien") wird’s freuen. Sie gehört zu den Hunderten, die bereits gebucht haben sollen. Einen passenden Namen hat der spacige Touristenflieger auch schon: VSS Enterprise.
Am 25. Februar hat auch Rosetta ihr erstes interplanetares Rendezvous. Der Kometenjäger der Esa passiert dann den Mars in rund 250 Kilometer Entfernung. Dort sind, zum Teil schon seit zehn Jahren, drei Nasa-Orbiter und die beiden Marathon-Rover Spirit und Opportunity im Dauereinsatz. Hinzu kommt der europäische Mars-Express-Satellit. Seine Beobachtungen dürften, besonders zusammen mit denen der superscharfen Kamera des Mars Reconnaissance Orbiters (MRO), für die eine oder andere Überraschung sorgen.
Am 28. Februar kann sich Jupiter auf den Besuch der Pluto-Sonde New Horizons einrichten. Mit seinem Schwerefeld schleudert der Gasriese das Nasa-Raumschiff in Richtung des äußeren Zwergplaneten und hilft dabei rund ein halbes Jahrzehnt Flugzeit einzusparen. Bereits im vergangenen September konnte dessen Bordkamera Jupiter ablichten. Bei der kommenden Stippvisite wird es sich auch für den neu aufgetauchten Roten Fleck interessieren.
Im Frühjahr, so ist der letzte Stand, werden in den USA endlich die ersten Testflüge des Flugzeug-Observatoriums Sofia beginnen. Das amerikanisch-deutsche Projekt, zu dem Deutschland das Infrarot-Teleskop beisteuerte, war durch die finanziellen Kürzungen der Nasa in Bedrängnis geraten. Gut, dass sich die amerikanische Seite doch noch an ihre früheren Zusagen erinnert hat. Erste wissenschaftliche Beobachtungen sind bereits für das Jahr 2008 angekündigt.
Besuch bei den Planetenzwergen
Auf seinem Weg zum Merkur schaut der amerikanische Messenger am 6. Juni zum zweiten Mal bei der Venus vorbei. Der Chefwissenschaftler der Mission hat für den Vorbeiflug Beobachtungen mit allen Bordinstrumenten angekündigt.
Der Start des Kleinplaneten-Orbiters Dawn war bislang bereits einmal wegen technischer Schwierigkeiten verschoben worden. Am 21. Juni soll es nun endlich losgehen: Mit ihrem Ionenantrieb fliegt die Sonde erst zum Asteroiden Vesta und dann weiter zum Zwergplaneten Ceres. Die beiden Kameras des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung bekommen ihre Zielobjekte aber erst im kommenden Jahrzehnt vor die Linse: Die Ankunft bei Vesta ist für Ende 2011 geplant, Ceres kommt 2015 an die Reihe.
Im Sommer, so die momentane Schätzung, geht es dann mit der japanischen Raumsonde Selene zum Erdtrabanten. Im Vergleich zu dem schwergewichtigen 1,7-Tonnen-Gefährt war der europäische Smart-1 geradezu ein Leichtgewicht. Auch Peking zielt mit dem Satelliten Chang‘e-1 auf den Mond. Den genauen Starttermin wissen aber nur die Chinesen. Ein deutsches Spektrometer vom MPI für Sonnensystemforschung geht unterdessen mit dem indischen Satelliten Chandrayaan-1 auf Mondfahrt. Ob das noch 2007 oder erst 2008 passiert, war zuletzt noch offen.
Ebenso zur Jahresmitte ist der Jungfernflug des unbemannten Versorgungsraumschiffs ATV der Esa geplant. An der Spitze einer Ariane 5 soll "Jules Verne", so der Name des Frachters, in den Orbit starten und schließlich automatisch an der ISS andocken.
Daumen drücken heißt es ab dem 3. August für die Marssonde Phoenix. Denn dann startet die US-Sonde an der Spitze einer Delta-Rakete. Ihre Landefähre soll im nördlichen Polargebiet des Roten Planeten mit einem Roboterarm nach eishaltigen Bodenschichten graben – Exobiologen vermuten dort Habitate möglicher Marsmikroben.
Die Raumsonde Cassini wird in ihrem dritten Jahr bei Saturn weiterhin bevorzugt Titan unter die Lupe nehmen: 17 enge Passagen in einem Abstand von 950 bis 3000 Kilometern stehen auf ihrem Programm. Am 30. August kommt Rhea, der zweitgrößte Saturntrabant, bis auf 5000 Kilometer nah und damit ins Visier der Bordkameras. Den 10. September können sich dagegen Japetus-Fans schon mal vormerken: In nur 1500 Kilometer Abstand wird Cassini an dem geheimnisvollen Mond vorbeiziehen. Die drastischen Helligkeitsdifferenzen auf seiner Oberfläche geben den Forschern bis heute Rätsel auf.
Mit dem Satelliten Goce will die Esa das Schwerefeld unserer Erde künftig genau vermessen. Nach Problemen mit der russischen Rakete, einer umgebauten Interkontinentalrakete vom Typ Rockot, ist der Start nun für September geplant.
Ab Mitte Oktober soll die Discovery mit dem europäischen Columbus-Modul im Bauch zur ISS fliegen. Ebenfalls an Bord: der deutsche Physiker Hans Schlegel (55), der damit seinen zweiten Weltraumausflug macht. Insgesamt hat die Nasa fünf Shuttle-Missionen zur Komplettierung der ISS angekündigt, ein sehr ehrgeiziger Plan. Das gilt auch für das Vorhaben des Virgin-Atlantic-Pendants "Virgin Galactic", bis zum Jahreswechsel mit den Testflügen von SpaceShipTwo zu beginnen. Mit dem Raketenflugzeug sollen zahlungskräftige Kunden künftig auf mehr als hundert Kilometer Höhe katapultiert werden. Hollywoodstar Sigourney Weaver ("Alien") wird’s freuen. Sie gehört zu den Hunderten, die bereits gebucht haben sollen. Einen passenden Namen hat der spacige Touristenflieger auch schon: VSS Enterprise.
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