Astrochemie: Lebensbausteine aus dem All
Die Frage, wie das Leben auf unseren Planteten kam, beschäftigt Wissenschaftler schon länger. Einer Vorstellung nach bildeten sich komplexe organische Moleküle in interstellaren Dunkelwolken und wurden durch Kometen auf die Erde gebracht. Dort könnten sie als biologisches Rohmaterial dem irdischen Leben zu einem Schnellstart verholfen haben. Wissenschaftler um Jamie Elsila von der US-Weltraumbehörde NASA wurden nun in dieser Annahme bestärkt: In Proben des Kometen Wild 2 entdeckten sie Spuren der Aminosäure Glycin.
Man vermutet, dass Aminosäuren im Weltall entstehen können, wenn kleine organische Verbindungen und Wasser kollidieren und zum Beispiel Photonen zusätzliche Energie liefern. Kometen und Meteoriten könnten die junge Erde mit im All entstandenen Aminosäuren versorgt haben, als sie einst massenhaft auf ihr einschlugen.
Andreas Baumann
Die Raumsonde Stardust hatte die Proben bereits 2004 aus der Staubhülle von Wild 2 eingefangen. Die Glycinspuren – die Menge beträgt nur rund ein Milliardstel Gramm – befanden sich an den Aluminium-Umrandungen der Sammelflächen. Schon vor einiger Zeit hatten die Forscher nach eigenen Angaben dort Spuren von Glycin entdeckt. Allerdings konnten sie erst jetzt mit Isotopenanalysen ausschließen, dass die Aminosäure durch spätere Kontamination im Labor auf der Erde auf die Sammelfläche gelangt ist. Im All weist Glycin normalerweise ein höheres Verhältnis vom schwereren Kohlenstoffisotop 13C zum normalen 12C auf. Diese Signatur fand sich auch in den Glycin-Molekülen der Stardustproben.
Man vermutet, dass Aminosäuren im Weltall entstehen können, wenn kleine organische Verbindungen und Wasser kollidieren und zum Beispiel Photonen zusätzliche Energie liefern. Kometen und Meteoriten könnten die junge Erde mit im All entstandenen Aminosäuren versorgt haben, als sie einst massenhaft auf ihr einschlugen.
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