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Medizin: Ethisch unbedenkliche Stammzellen in Reichweite?
Die vor wenigen Jahren entdeckte Methode, spezialisierte Körperzellen in den Zustand der Alleskönner zurückzuversetzen, ist langwierig, ineffizient und mit Risiken verbunden. Nun gibt es Verfahren, die entweder sicher oder effizient sind - noch nicht die endgültige Lösung, aber ein Fortschritt.
Embryonale Stammzellen (ES) können prinzipiell alle Arten von Körpergewebe bilden. Mediziner hoffen deshalb, dass es gelingt, daraus eines Tages Ersatzteile für defekte Organe zu erzeugen. In Deutschland und Teilen der USA hat der Gesetzgeber die Forschung mit solchen Stammzellen wegen ethischer Bedenken allerdings erheblich eingeschränkt. Deshalb suchen Wissenschaftler intensiv nach einem gleichwertigen Ersatz.
Im Jahr 2006 gelang dabei ein wichtiger Durchbruch. Wie Forscher an der Universität Kioto (Japan) herausfanden, genügt es bei Zellen erwachsener Mäuse, die Gene für vier regulatorische Proteine einzuschleusen, um sie in den embryonalen Zustand zurückzuversetzen. Ein Jahr später konnte auf analoge Weise auch für menschliche Zellen die Uhr der Embryonalentwicklung zurückgedreht werden. Wissenschaftler sprechen von induzierter Pluripotenz (iP).
Das seit 2007 benutzte Verfahren eignet sich allerdings nicht für medizinische Anwendungen, weil eines der übertragenen Gene Krebs auslösen kann. Zudem lädt das zum Einschleusen verwendete Virus seine Fracht an zufälligen Stellen im Genom ab. Dabei können andere Gene zerstört werden – mit potenziell katastrophalen Folgen bis hin zur Tumorbildung. Hinzu kommt, dass das Verfahren extrem langwierig und ineffizient ist. Die Prozedur dauert rund vier Wochen und gelingt nur bei einer von rund 10 000 behandelten Zellen. Das Bestreben geht deshalb dahin, Möglichkeiten zu finden, schneller und effizienter weniger gefähliche iPS-Zellen zu erzeugen. Eine naheliegende Idee ist, statt der Gene die entsprechenden Proteine selbst einzuschleusen...
Im Jahr 2006 gelang dabei ein wichtiger Durchbruch. Wie Forscher an der Universität Kioto (Japan) herausfanden, genügt es bei Zellen erwachsener Mäuse, die Gene für vier regulatorische Proteine einzuschleusen, um sie in den embryonalen Zustand zurückzuversetzen. Ein Jahr später konnte auf analoge Weise auch für menschliche Zellen die Uhr der Embryonalentwicklung zurückgedreht werden. Wissenschaftler sprechen von induzierter Pluripotenz (iP).
Das seit 2007 benutzte Verfahren eignet sich allerdings nicht für medizinische Anwendungen, weil eines der übertragenen Gene Krebs auslösen kann. Zudem lädt das zum Einschleusen verwendete Virus seine Fracht an zufälligen Stellen im Genom ab. Dabei können andere Gene zerstört werden – mit potenziell katastrophalen Folgen bis hin zur Tumorbildung. Hinzu kommt, dass das Verfahren extrem langwierig und ineffizient ist. Die Prozedur dauert rund vier Wochen und gelingt nur bei einer von rund 10 000 behandelten Zellen. Das Bestreben geht deshalb dahin, Möglichkeiten zu finden, schneller und effizienter weniger gefähliche iPS-Zellen zu erzeugen. Eine naheliegende Idee ist, statt der Gene die entsprechenden Proteine selbst einzuschleusen...
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