Spektrum Spezial 1/2011: Rituale: Was unser Leben zusammenhält
Als Prinzessin Diana in der Londoner Saint Paul's Cathedral heiratete, saßen 750 Millionen Zuschauer gebannt vor den Fernsehern, die Trauerfeier nach ihrem Unfalltod verfolgten 2,5 Milliarden Menschen. Nicht nur bei Adelshochzeiten oder Beerdigungen ist die Macht der Rituale ungebrochen. In der Politik, in den Kirchen, in der Familie und der Liebe - sogar im Internet geben Rituale dem Leben Halt und Form.
© Spektrum der Wissenschaft (Ausschnitt)
Während Geistes- und Kulturwissenschaftler ihr Augenmerk vor allem auf die sozialen Zusammenhänge, die Psyche oder die Religion bei Ritualen gerichtet haben, interessieren sich seit einiger Zeit auch Hirnforscher und Neurobiologen für dieses Thema. Sie möchten herausfinden, ob und wie Rituale Regionen des Gehirns aktivieren, um Aufmerksamkeit, eine besondere Stimmung oder ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen.
Das Spektrum-Spezial "Rituale" ist geschrieben von bekannten Ethnologen und Hirnforschern und beleuchtet diese Grundmuster der Gesellschaft. Es entstand aus einer Kooperation mit der Gottlieb Daimler- und Karl Benz – Stiftung, die zu diesem Thema ein Kolloquium veranstaltete, und dem Sonderforschungsbereich "Ritualdynamik" der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Inhaltsverzeichnis
Wozu Rituale?
Einige Forscher betrachten Rituale als evolutionäres Erbe, das längst seinen Sinn verloren hat. Für andere hingegen gehören sie untrennbar zur menschlichen Natur – und sind womöglich gar für unser überleben notwendig
Ein notwendiges Produkt unserer Evolution
Rituale verknüpfen soziale Realitäten mit der sinnlich wahrnehmbaren Welt. Erst dadurch werden diese Realitäten allgemein fassbar und verbindlich
Ein Gerüst für das Leben
Rituale sind für Familien unverzichtbar, weil sie den Zusammenhalt fördern und eine gemeinsame Identität stiften
Luxus stiftet Frieden
Biologisch gesehen sind Rituale Verschwendung. Gerade deshalb aber nützen sie dem Konfliktmanagement
Der Fluch der "Best Practices"
Auch das Wirtschaftsleben kennt Rituale, etwa im Marketing. Wenn sie das Verhalten von Managern bestimmen, wird es bedenklich
Schritte in ein neues Leben
Manche Rituale treiben die Menschen bis zur Erschöpfung. Das hilft ihnen, einschneidende Veränderungen zu bewältigen
"Rituale haben einen höheren Sinn"
Interview mit Hannah Monyer über den Zusammenhang von Ritualen und Gedächtnis – sowie deren neurobiologische Grundlagen
Machtdemonstrationen im antiken Griechenland
Öffentliche Rituale der Macht wirken umso besser, je mehr sie auf Gegenseitigkeit beruhen
Der Sinn von Ritualen – Beispiel Religion
Kleinräumige Gesellschaften gestalten ihre Rituale anders als umfangreiche Gruppierungen
Expedition in ein unbekanntes Land
Seit Menschengedenken dienen Trance und Ekstase der Heilung und Selbstfindung
Religion online
Auch im virtuellen Raum des Internets finden sehr reale Rituale statt und verändern unser Verständnis von solchen Abläufen
Was einem großen Gefühl Form gibt
Trotz aller Spontaneität drückt sich romantische Liebe meist in vorgegebenen Mustern aus, die von Moden und gesellschaftlichen Strömungen geprägt sind
Die Begehung – Ein modernes akademisches Ritual
Die Evaluation von Forschung gilt als eine Art TÜV im universitären Bereich. Doch mitunter gleicht sie eher einem mittelalterlichen Herrschertreffen
82 Seiten, ISBN 978-3-941205-64-2, € 8,90
Das Spektrum-Spezial "Rituale" ist geschrieben von bekannten Ethnologen und Hirnforschern und beleuchtet diese Grundmuster der Gesellschaft. Es entstand aus einer Kooperation mit der Gottlieb Daimler- und Karl Benz – Stiftung, die zu diesem Thema ein Kolloquium veranstaltete, und dem Sonderforschungsbereich "Ritualdynamik" der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Inhaltsverzeichnis
Wozu Rituale?
Einige Forscher betrachten Rituale als evolutionäres Erbe, das längst seinen Sinn verloren hat. Für andere hingegen gehören sie untrennbar zur menschlichen Natur – und sind womöglich gar für unser überleben notwendig
Ein notwendiges Produkt unserer Evolution
Rituale verknüpfen soziale Realitäten mit der sinnlich wahrnehmbaren Welt. Erst dadurch werden diese Realitäten allgemein fassbar und verbindlich
Ein Gerüst für das Leben
Rituale sind für Familien unverzichtbar, weil sie den Zusammenhalt fördern und eine gemeinsame Identität stiften
Luxus stiftet Frieden
Biologisch gesehen sind Rituale Verschwendung. Gerade deshalb aber nützen sie dem Konfliktmanagement
Der Fluch der "Best Practices"
Auch das Wirtschaftsleben kennt Rituale, etwa im Marketing. Wenn sie das Verhalten von Managern bestimmen, wird es bedenklich
Schritte in ein neues Leben
Manche Rituale treiben die Menschen bis zur Erschöpfung. Das hilft ihnen, einschneidende Veränderungen zu bewältigen
"Rituale haben einen höheren Sinn"
Interview mit Hannah Monyer über den Zusammenhang von Ritualen und Gedächtnis – sowie deren neurobiologische Grundlagen
Machtdemonstrationen im antiken Griechenland
Öffentliche Rituale der Macht wirken umso besser, je mehr sie auf Gegenseitigkeit beruhen
Der Sinn von Ritualen – Beispiel Religion
Kleinräumige Gesellschaften gestalten ihre Rituale anders als umfangreiche Gruppierungen
Expedition in ein unbekanntes Land
Seit Menschengedenken dienen Trance und Ekstase der Heilung und Selbstfindung
Religion online
Auch im virtuellen Raum des Internets finden sehr reale Rituale statt und verändern unser Verständnis von solchen Abläufen
Was einem großen Gefühl Form gibt
Trotz aller Spontaneität drückt sich romantische Liebe meist in vorgegebenen Mustern aus, die von Moden und gesellschaftlichen Strömungen geprägt sind
Die Begehung – Ein modernes akademisches Ritual
Die Evaluation von Forschung gilt als eine Art TÜV im universitären Bereich. Doch mitunter gleicht sie eher einem mittelalterlichen Herrschertreffen
82 Seiten, ISBN 978-3-941205-64-2, € 8,90
Abdruck honorarfrei bei Quellenangabe: Spektrum der Wissenschaft, Spezial 1/2011
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