Serie Energie | Lignozellulose: Kein Zuckerschlecken
![Kein Zuckerschlecken Kein Zuckerschlecken](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/Teaser-Biokraftstoffe2.jpg)
Im Grunde eignen sich alle Teile einer Pflanze für diesen Zweck, womit sich auch die Ausbeute beim Anbau von Energiepflanzen verbesserte: Im Vergleich zu den Biokraftstoffen der ersten Generation wäre der Ertrag pro Hektar bis zu dreimal höher. Der größte Vorteil aber wäre die Verwertung von Abfällen aus all jenen Bereichen in Landwirtschaft und Industrie, wo strukturbildende Pflanzenteile anfallen.
Denn die enthalten die auf Kohlenstoff basierenden Polymere Zellulose, Hemizellulose und Lignin; man fasst sie unter dem Begriff Lignozellulose zusammen. Zellulose besteht aus miteinander verknüpften Glukosemolekülen und ist Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände. Könnte man diesen Vielfachzucker extrahieren, ließe sich daraus durch Gärung Ethanol herstellen, das seit einiger Zeit auch hier zu Lande Benzin zugemischt wird. Als Hemizellulosen bezeichnet man andere Vielfachzucker, die als Stütz- und Gerüstsubstanz der Pflanzen dienen. Ihre Moleküllängen variieren beträchtlich, was es erschwert, daraus ein reines Produkt wie Ethanol zu gewinnen. Das Lignin schließlich ist in den Zellwänden eingelagert und lässt sie verholzen (nach lateinisch "lignum", Holz). Das Rückgrat dieses Polymers besteht aus Phenolgruppen, das sind aromatische, also ringförmige Kohlenstoffstrukturen, die mindestens eine Hydroxygruppe (OH-Gruppe) tragen.
Das Problem ist, dass sich ...
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