Rädertierchen: Meister im Genklau
Die Bdelloida, eine Untergruppe der Rädertierchen, sind bekannt dafür, dass sie ganz ohne Männer auskommen: Alle Spezies dieser Ordnung pflanzen sich per Jungfernzeugung fort. Das sollte allerdings die Anpassungsfähigkeit einschränken und zur allmählichen Degeneration durch Anhäufung schädlicher Mutationen im Erbgut führen. Wie sich nun zeigte, haben die nur wenige Millimeter langen Wassertiere jedoch eine Möglichkeit gefunden, ihr Genom auch ohne Sex aufzufrischen.
Als eine Forschergruppe um Eugene A. Gladyshev von der Harvard University in Cambridge (Massachusetts) die Verteilung transponierbarer Elemente im Erbgut des Rädertierchens Adineta vaga untersuchte, stieß sie auf zahlreiche Gene, die offenbar von Pflanzen, Tieren, Pilzen und Bakterien stammen. Einige davon wurden wohl schon vor sehr langer Zeit vereinnahmt, weil sie inzwischen typische Merkmale ihrer neuen Besitzer aufweisen, andere dagegen sind den ursprünglichen Formen noch sehr ähnlich.
Das übernommene Erbgut befindet sich in den Telomeren: Genabschnitten mit vielen Sequenzwiederholungen am Ende der Chromosomen, die gegenüber Veränderungen weniger empfindlich sind als der Rest des Erbguts. Wie die fremden Gene dorthin gelangt sind, ist noch unklar. Die Forscher vermuten, dass sie eingebaut werden, wenn die Chromosomen während der Trockenstarre der Tiere teilweise zerfallen und sich dann erneut zusammensetzen.
Lars Fischer
Als eine Forschergruppe um Eugene A. Gladyshev von der Harvard University in Cambridge (Massachusetts) die Verteilung transponierbarer Elemente im Erbgut des Rädertierchens Adineta vaga untersuchte, stieß sie auf zahlreiche Gene, die offenbar von Pflanzen, Tieren, Pilzen und Bakterien stammen. Einige davon wurden wohl schon vor sehr langer Zeit vereinnahmt, weil sie inzwischen typische Merkmale ihrer neuen Besitzer aufweisen, andere dagegen sind den ursprünglichen Formen noch sehr ähnlich.
Das übernommene Erbgut befindet sich in den Telomeren: Genabschnitten mit vielen Sequenzwiederholungen am Ende der Chromosomen, die gegenüber Veränderungen weniger empfindlich sind als der Rest des Erbguts. Wie die fremden Gene dorthin gelangt sind, ist noch unklar. Die Forscher vermuten, dass sie eingebaut werden, wenn die Chromosomen während der Trockenstarre der Tiere teilweise zerfallen und sich dann erneut zusammensetzen.
Lars Fischer
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