Lexikon der Chemie: Cetanzahl
Cetanzahl, Abk. CZ oder CaZ, eine Kennziffer für die Zündwilligkeit von Dieselkraftstoffen. Je kürzer die Zeit zwischen Einführen eines Kraftstoffes in den Zylinder und seiner Entzündung ist, desto größer ist seine Zündwilligkeit. Geprüft wird entweder die Zündwilligkeit des Kraftstoffes beim Anlassen oder die Zündverzugszeit zwischen Einspritzen und Einsetzen der Verbrennung. Die Messung beruht auf einem Vergleichsverfahren zwischen dem zu prüfenden Kraftstoff und dem Eichkraftstoff, einem Gemisch aus Cetan (Hexadecan) und 1-Methylnaphthalin. Dabei hat das zündwillige Cetan die C. 100 und das zündträge 1-Methylnaphthalin die C. 0. So zündet z. B. ein Kraftstoff mit der C. 50 wie ein Gemisch aus gleichen Teilen Cetan und 1-Methylnaphthalin. Als zündträger Prüfkraftstoff kann anstelle von 1-Methylnaphthalin auch Heptamethylnonan mit einer C. 15 eingesetzt werden. Der Cetanzahlbedarf eines Motors ist von seiner Bauweise abhängig (Verdichtung, Ausbildung des Verbrennungsraumes, Anordnung der Einspritzaggregate). Langsam laufende, meist ortsfeste Dieselmotoren oder Schiffsmaschinen benötigen einen Dieselkraftstoff mit einer C. von 20 bis 40, schnell laufende Dieselmotoren, besonders Fahrzeugmotoren, eine C. über 40. Die Bestimmung der C. eines Kraftstoffes erfolgt entweder in einem Prüfmotor, oder mit dem Aräometer, da die Zündwilligkeit mit steigender Dichte fällt. Durch Zusatz von Zündverbesserern, org. Nitraten, Nitriten oder Peroxiden kann die C. erhöht werden.
Früher wurde die Cetenzahl ermittelt, wobei anstelle von Cetan Ceten (Hexadecen) und 1-Methyl-naphthalin verwendet wurden.
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