Lexikon der Chemie: Schutzschichtbildung
Schutzschichtbildung, die Bildung einer calciumcarbonathaltigen Schicht in Wasserrohrnetzen, die gegen Korrosion schützt. Sie erfolgt, wenn das geförderte, im Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht befindliche Wasser eine bestimmte Mindestcarbonathärte (Härte) und einen Sauerstoffgehalt von mehr als 5 mg/l hat. Einen wesentlichen Einfluß auf die S. hat die im Wasser vorhandene kalkaggressive Kohlensäure. Durch chem. Stabilisierung (Neutralisation) des Wassers mit Kalk, Natronlauge sowie mit Hilfe der Filtration über Marmor oder halbgebrannte Dolomite kann die im Wasser vorhandene kalkaggressive Kohlensäure abgebunden werden, so daß eine S. in metallischen Rohrleitungen möglich wird. Entstehen bei diesem Vorgang Calcium- bzw. Magnesiumhydrogencarbonatverbindungen, so ist damit eine Aufhärtung des Wassers verbunden, was bei harten Wässern häufig unerwünscht, bei weichen Wässern aber oftmals von Vorteil ist. Kohlendioxid kann auch mechanisch durch Vordüsung, Verrieselung oder Belüftung ausgetrieben werden.
Die zur Ausbildung einer Rostschutzschicht notwendigen Bedingungen können in der Praxis mitunter nicht eingehalten werden. In diesen Fällen kommen Phosphat- oder Silicatzusätze zur Anwendung, wodurch trotz aggressiver Eigenschaften des Wassers eine S. erfolgen kann.
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