Weltraumwetter: Solare Superstürme - die verkannte Gefahr

Doch dies war nur der erste Teil des Spektakels. Am 1. September beobachtete der englische Astronom Richard C. Carrington kurz vor Mittag eine Gruppe enorm großer Sonnenflecken. Während er sie skizzierte, registrierte er um 11.18 Uhr einen intensiven weißen Lichtblitz, der von zwei Orten in der Fleckengruppe ausging – ein Phänomen, das rund fünf Minuten andauerte. 17 Stunden später machte eine zweite Welle rötlicher und grünlicher Polarlichter die Nacht zum Tag, selbst noch in so südlichen Regionen wie Panama. Und überall in Europa und Nordamerika brachen die Telegrafennetze zusammen.
Was war passiert? Nicht einmal die Wissenschaftler selbst, bedrängt von Reportern auf der Suche nach einer Erklärung, konnten eindeutige Auskunft über die Himmelslichter geben. Handelte es sich um meteoritische Materie aus dem All, um Licht, das an polaren Eisbergen reflektiert wurde, oder um eine Art Blitze in großen Höhen? Zur Aufklärung trug erst der Sturm von 1859 selbst bei. Dem "Scientific American" vom 15. Oktober jenes Jahres zufolge war "eine Verbindung zwischen den Nordlichtern und den Kräften der Elektrizität und des Magnetismus nun vollständig nachgewiesen".
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