Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Interview: "Suche nach der Stellschraube im Stoffwechsel"

Dank einer Art "Rasterfahndung" im menschlichen Genom haben Forscher in jüngster Zeit einige Risikogene für Schizophrenie entdeckt. Lassen diese auf die Entstehungs­mechanismen der Erkrankung schließen? Ein Gespräch mit der Medizinerin ­Marcella Rietschel vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim
Marcella Rietschel
Frau Professor Rietschel, Mediziner und Neurobiologen haben in den letzten Jahren etliche Genvarianten und Hirnanomalien entdeckt, die mit Schizophrenie einhergehen. Lässt sich anhand solcher biologischen Daten vorhersagen, ob jemand an dieser Störung erkranken wird?
Nein, man findet zwar systematische Unterschiede zwischen großen Stichproben von Gesunden und Erkrankten, aber da wir bei dieser Forschung immer nur Mittelwerte vergleichen und die Unterschiede sehr klein sind, kann man für den Einzelnen nicht vorhersagen, ob er ­erkranken wird. Jemand kann also biologisch ­gesehen die ungünstigsten Voraussetzungen mitbringen und dennoch zeitlebens gesund bleiben. Wenn zum Beispiel ein erstgradig Verwandter an Schizophrenie erkrankt ist, liegt die Chance, gesund zu bleiben, immer noch bei 90 Prozent. Umgekehrt können zum Beispiel Hirnscans eines schizophrenen Patienten völlig unauffällig aussehen. Die Diagnose wird heute immer noch ausschließlich anhand klinischer Symptome erstellt ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Riechverlust als Warnsignal

Der Geruchssinn kann dabei helfen, neurologische und psychische Erkrankungen früher zu erkennen. Warum das so ist und ob ein plötzlicher Riechverlust tatsächlich auf Alzheimer, Parkinson oder Depressionen hinweist, lesen Sie ab sofort in der »Woche«. Außerdem: Bekommt Google Konkurrenz?

Spektrum - Die Woche – Wie Psychopharmaka das Gehirn verändern

Wie wirken Antidepressiva, Neuroleptika und Psychostimulanzien auf das Gehirn? Psychopharmaka bringen schnelle Linderung bei psychischen Störungen, doch die langfristigen Folgen auf unser Denkorgan sind noch nicht ausreichend erforscht. Außerdem: Süßwasser unter dem Meer. Ein Weg aus der Wassernot?

Spektrum - Die Woche – Stephen Hawking lag mit Schwarzen Löchern falsch

Aufruhr in der Physik: 60 Jahre lang wurde die Theorie der unendlich großen Schwerkraft im Kern von Schwarzen Löchern allgemein angenommen. Nun sorgt der Mathematiker Roy Kerr für Zweifel. Lag Hawking falsch? Außerdem in der »Woche«: Warum es für manche Menschen unmöglich scheint, »Nein« zu sagen.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Literaturtipps
Rietschel, M.: Genetik schizophrener Störungen. In: Forum Neuroscience Schizophrenie. Thieme, Stuttgart 2006.

Kircher, T., Gauggel, S.: Neuropsychologie der Schizophrenie. Springer, Heidelberg 2008.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.