Erkenntnistheorie: Wissenschaft, Erkenntnis und ihre Grenzen
Klimaforschung ist ein überaus kompliziertes Geschäft. Die Beteiligten sehen sich veranlasst, neue Forschungsgegenstände zu definieren wie zum Beispiel die atlantische Umwälzströmung. Unmittelbar sehen kann man sie nicht; vielmehr postulieren die Forscher die Existenz dieser globalen Strömung, die nahezu den gesamten Atlantik umfasst, weil sie damit eine Fülle von Beobachtungsdaten zu einem einheitlichen Gesamtbild zusammenfügen können. Haben sie sich damit ihre Welt zurechtkonstruiert?
Sind die Begriffe, mit denen sie das globale Klima beschreiben, nichts weiter als Produkte ihres Hirns, deren Bezug zur Realität zumindest zweifelhaft ist? Sind sie willkürlich gewählt? Könnten sie insbesondere mit gleichem Recht auch anders definiert werden? Ist etwa die gesamte Klimaforschung eine Willkürveranstaltung vergleichbar der Kleidermode oder einem Kunststil – durchaus mit rudimentärem Realitätsbezug und vom Konsens einer großen Anzahl Menschen getragen, aber in wesentlichen Teilen im Diskurs einiger Fachleute ausgehandelt und nicht weiter begründbar? Haben wir daher die Freiheit, sie nicht ernst zu nehmen?
Ich behaupte: Nein, und werde im Folgenden Argumente dafür anführen. Noch mag es bei einem so relativ neuen Gebiet wie der Klimaforschung schwierig sein, diese Argumente mit leicht einsehbaren Fakten zu untermauern. Nehmen wir daher zur Verdeutlichung einen Gegenstand, über den die Physiker und die Philosophen schon länger Zeit hatten, nachzudenken: das Elektron. Unmittelbar sehen kann man es nicht; die Physiker haben seine Existenz postuliert, weil man damit eine Fülle von Beobachtungsdaten zu einem einheitlichen Gesamtbild zusammenfügen kann, und dieses Gesamtbild ist so überzeugend, dass heute niemand mehr ernsthaft an der Existenz von Elektronen zweifelt ...
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