Schifffahrtsgeschichte: Alte Schiffe im Doppelpack
Unter dem vor einigen Tagen in einer Bremer Kloake entdeckten Weserlastkahn aus dem 17. Jahrhundert konnten Archäologen nun ein noch älteres Schiff freilegen. „Der noch erhaltene Teil ist etwa elf Meter lang und genauso gebaut wie das einen halben Meter darüber liegende Schiff. Es besaß aber nicht so massive Bordwände und scheint für leichtere Ladung oder auch für den Personenverkehr geeignet gewesen zu sein“, erklärt Landesarchäologe Dieter Bischop. Wahrscheinlich stammt der Kahn aus dem 16. Jahrhundert.
Bei der Datierung half ein bemerkenswerter Einzelfund: Über dem unteren Schiff lag ein aus Siegburg importierter Walzenkrug aus der Zeit um 1588, auf dem verschiedene mythische Frauen dargestellt sind – unter anderem Judith, die in ihrer Hand des Kopf eines enthaupteten Holofernes hält, und die Römerin Lucretia, die sich selbst tötet nachdem sie von einem Königssohn vergewaltigt worden war. Beide Frauen galten in der Renaissance als Inbegriff der Tugend.
Das Schiff wird nun in Einzelteilen geborgen und soll später eventuell zusammengesetzt im Schifffahrtsmuseum Bremerhaven aufbewahrt werden – ebenso wie der Lastkahn aus dem 17. Jahrhundert, dessen Zerlegung den zweiten Fund erst möglich machte.
Das 17 Meter lange obere Schiff transportierte vermutlich Steine in die Hansestadt. Neben ihm hatten die Archäologen auch eine Goldmünze, ein Siegel aus dem Jahr 1575 und das Kugelgelenk eines Nordkapwals ausgegraben. Der Boden aus einer Mischung aus Mist und Abfällen isolierte beide Schiffe sehr gut, so dass sie in einem hervorragenden Zustand erhalten sind.
Sebastian Hollstein
Bei der Datierung half ein bemerkenswerter Einzelfund: Über dem unteren Schiff lag ein aus Siegburg importierter Walzenkrug aus der Zeit um 1588, auf dem verschiedene mythische Frauen dargestellt sind – unter anderem Judith, die in ihrer Hand des Kopf eines enthaupteten Holofernes hält, und die Römerin Lucretia, die sich selbst tötet nachdem sie von einem Königssohn vergewaltigt worden war. Beide Frauen galten in der Renaissance als Inbegriff der Tugend.
Das Schiff wird nun in Einzelteilen geborgen und soll später eventuell zusammengesetzt im Schifffahrtsmuseum Bremerhaven aufbewahrt werden – ebenso wie der Lastkahn aus dem 17. Jahrhundert, dessen Zerlegung den zweiten Fund erst möglich machte.
Das 17 Meter lange obere Schiff transportierte vermutlich Steine in die Hansestadt. Neben ihm hatten die Archäologen auch eine Goldmünze, ein Siegel aus dem Jahr 1575 und das Kugelgelenk eines Nordkapwals ausgegraben. Der Boden aus einer Mischung aus Mist und Abfällen isolierte beide Schiffe sehr gut, so dass sie in einem hervorragenden Zustand erhalten sind.
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