Der größte Weiße Hai der Erdgeschichte, der bereits ausgestorbene Carcharodon megalodon, hatte eine fünfmal so starke Bisskraft wie der gefürchtete Tyrannosaurus rex. Zu diesem Ergebnis kamen Steve Wroe von der University of New South Wales und seine Kollegen jetzt mit Hilfe von Computersimulationen.
Megalodon in der Computersimulation | Steve Wroe und seine Kollegen berechneten die Druckverteilung im Gebiss eines Megalodon. Von Dunkelblau über Grün, Gelb, Rot und Lila nimmt der Druck zu. Die hier verwendete "Methode der finiten Elemente" erlaubt normalerweise Studien des Bissverhaltens derzeit lebender Tierarten – hier konnten die Erkenntnisse auf eine ausgestorbene Art übertragen werden.
Wroe und seinen Kollegen führten mit einem virtuellen Megalodon-Schädel einen "Crashtest" durch. Sie ließen die gewaltigen Kiefer des animierten Haies aufeinanderkrachen und beobachteten, welchem Druck die Gelenke und Muskeln maximal widerstanden. So fanden sie heraus, dass der bis zu 16 Meter lange und zwischen maximal 50 bis 100 Tonnen schwere Weiße Hai über eine Bisskraft von bis zu 18 200 Newton verfügte – was den bislang als stärksten Beißer geltenden Tyrannosaurus mit 3100 Newton abgeschlagen zurücklässt.
Weißer Hai | Weiße Haie können etwa sechs bis sieben Meter lang werden und bis zu 3000 Kilogramm schwer sein.
Anhand eingescannter Schädel analysierten die Forscher bereits zuvor die anatomischen Druckverhältnisse beim Beißen für verschiedene andere Tiere. "Im Falle des Megalodon erhielten wir unsere Daten, indem wir einen der derzeit lebenden Weißen Haie untersuchten. Sie sind dem ausgestorbenen Vorfahren sehr ähnlich", sagt Steve Wroe.
Zwar sind Weiße Haie heute nicht einmal halb so groß wie ihre Vorfahren und etwa 30 Mal leichter, dennoch bringen sie es immerhin noch auf eine Bisskraft von 1 800 Newton. Damit liegen sie vor dem Afrikanischen Löwen, der eine Bisskraft von 560 Newton erreicht. Der Mensch beißt maximal mit 80 Newton zu. (vsp)
Quellen
Links im Netz
Lexika
Wroe, S. et al.: Great White's Mighty Bite Revealed. In: Journal of Zoology 275(5), 2008.
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