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Ringplanet Saturn: Cassini macht faszinierende Bilder von Saturnmond Dione

Bei ihrer dichten Passage an Dione am 16. Juni 2015 nahm die Raumsonde Cassini Dutzende von faszinierenden Bildern dieses mittelgroßen Saturnmonds auf.
Dione im Blick von Cassini

Noch für rund zwei Jahre wird die Raumsonde Cassini den Ringplaneten Saturn und seine faszinierenden Monde erkunden, bis sie im September 2017 gezielt zum Absturz gebracht wird. Derzeit befindet sie sich in einer äquatornahen Bahn um den Planeten und kommt dabei immer wieder dicht an dessen Monde heran. Am 16. Juni 2015 näherte sie sich dem mittelgroßen Trabanten Dione bis auf 516 Kilometer an und nahm dabei Dutzende von Bildern auf, welche die eindrucksvollen Landschaften dieses überwiegend aus Eis bestehenden Himmelskörpers zeigen. Dione hat einen Durchmesser von 1120 Kilometern, etwa ein Drittel des Durchmessers unseres Mondes.

Dione vor Saturn | Am 16. Juni 2015 nahm die Raumsonde Cassini den mittelgroßen Eismond Dione vor der nicht völlig dunklen Nachtseite von Saturn auf. Deutlich lassen sich Krater auf der Oberfläche von Dione erkennen. Der diagonale Strich ist das von der Kante gesehene Ringsystem, in der rechten oberen Ecke ist die kleine Sichel des Mondes Enceladus zu sehen. Von Dione trennten Cassini 77 000 Kilometer, die Auflösung dieses mit der Weitwinkelkamera entstandenen Bilds beträgt fünf Kilometer pro Bildpunkt.

Bei der Passage an Dione war die Bahn so gewählt, dass auf manchen Aufnahmen die nicht völlig dunkle Nachtseite des Mutterplaneten Saturn und auch die Ringe mit ins Bild gerieten. Letztere erscheinen als schmaler Strich, da sie fast exakt von der Kante gesehen werden. Die Oberfläche von Dione ist stark verkratert, ein Hinweis auf ein hohes Alter aus der Frühzeit des Sonnensystems vor mehr als vier Milliarden Jahren. Ein besonderes Merkmal Diones sind weiße Streifen, die sich aus der Nähe als große Verwerfungen in der Eiskruste des Mondes entpuppen. Sie weisen auf eine mögliche innere geologische Aktivität des Himmelskörpers hin.

Die Kraterlandschaft des Saturnmonds Dione | Mit der Telekamera fotografierte die Raumsonde Cassini den Saturnmond Dione aus einem Abstand von 77 000 Kilometern. Auf dem Bild lassen sich zahlreiche Einschlagkrater erkennen. Zudem zeigen sich längliche Strukturen, die auf Dehnungsvorgänge in der Eiskruste hinweisen. Die Auflösung beträgt 460 Meter pro Bildpunkt. Der schmale Strich links unten ist ein Teil des von der Kante gesehenen Ringsystems von Saturn.

Dione steht in einer Umlaufresonanz mit ihrem inneren Nachbarmond Enceladus, der für seine ständige vulkanische Aktivität am Südpol bekannt ist. Dione benötigt für einen Umlauf doppelt so lange wie Enceladus, so dass die Gezeitenkräfte in periodischen Abständen besonders groß sind und zu innerer Reibung führen könnten. Manche Planetenforscher vermuten, dass auch Dione derzeit geologisch aktiv sein könnte, allerdings in wesentlich geringerem Ausmaß als Enceladus. Daher hielt die Sonde Cassini bei ihrem Vorbeiflug mit ihrem Staubdetektor Ausschau nach kleinen Partikeln, die möglicherweise durch schwache vulkanische Aktivität von Dione ausgestoßen worden sein könnten. Es liegen aber noch keine Auswertungen vor. Am 17. August 2015 wird Cassini zum letzten Mal in ihrer Mission dicht an Dione vorbeifliegen, dabei nähert sich die Sonde bis auf 474 Kilometer der Oberfläche an.

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