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Kometensonde Rosetta: Nach wie vor kein Kontakt zu Philae

Es wird eng für einen Kontakt mit der Landesonde Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko: Auch die jüngsten Versuche, den Lander zu einer Reaktion zu bewegen, erbrachten keinen Erfolg.
Die Landesonde Philae auf dem Weg zum Kometenkern

Nun schwindet die Hoffnung, die Landesonde Philae auf dem Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko nochmals zu kontaktieren und weitere wissenschaftliche Daten und Bilder von ihr zu erhalten. Ende Januar 2016 wird sich der Komet auf mehr als das Doppelte der Distanz Erde-Sonne vom Zentralgestirn entfernt haben, so dass die Einstrahlung am Landeplatz zu gering wird, um die Sonde überhaupt noch in Betrieb zu nehmen. Zudem dürfte dann auch die Betriebstemperatur im Inneren von Philae auf unter –51 Grad Celsius absinken. Dann aber schaltet sich die Sonde gar nicht mehr ein. Zum letzten Mal wurden am 9. Juli 2015 sicher Funksignale von Philae empfangen, seitdem herrscht leider Schweigen.

In den zurückliegenden Tagen wurden über die Muttersonde Rosetta blind – also ohne dass direkter Kontakt bestand – Funkbefehle an Philae gesendet, das Drallrad hochzufahren und den Lander dadurch in mechanische Schwingungen zu versetzen. Damit wollten die Missionskontrolleure am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln-Porz eventuell auf den Solarzellen zur Stromversorgung abgelagerten Staub herunterschütteln, so dass mehr Energie die Sonde erreichen kann. Zudem bestand die Hoffnung, dass sich die ganze Sonde in eine bessere Position in Richtung zur Sonne rüttelt. Die Schwerkraft auf der Oberfläche von 67P beträgt nur etwa ein Zehntausendstel derjenigen auf der Erdoberfläche. Somit wiegt die auf der Erde rund 100 Kilogramm schwere Raumsonde auf dem Kometenkern nur wenige Gramm.

Das Drallrad diente während der siebenstündigen Freiflugphase am 12. November 2014 dazu, Philae für die Landung auf der Kometenoberfläche auszurichten und während des Anflugs die Lage im Raum einzuhalten. Nach dem endgültigen Aufsetzen wurde das Drallrad heruntergefahren und seitdem nicht mehr genutzt. Allerdings fing die Muttersonde Rosetta auch nach diesen Befehlen keinerlei Signale von Philae auf, so dass nun die Zeit äußerst knapp wird, noch einmal etwas von ihr zu hören. Die Kommunikationseinrichtung an Bord von Rosetta wird noch bis Ende Januar in Betrieb bleiben, danach muss Philae endgültig abgeschrieben werden.

  • Quellen
DLR / ESA, 12. Januar 2015

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