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Heiliger Berg: Hawaiianer erzwingen Baupause für weltgrößtes Teleskop

Der Bau des Thirty Meter Telescope auf dem hawaiianischen Mauna Kea ist von Demonstranten gestoppt worden. Die Ureinwohner sehen ihr traditionelles Heiligtum bedroht.
Thirty Meter Telescope (Computergrafik)

Der Gouverneur von Hawaii hat am vergangenen Dienstag den Bau des Thirty Meter Telescopes für eine Woche gestoppt. Die Pause soll die angespannte Lage entschärfen helfen und den Konfliktparteien Gelegenheit geben, über die weiteren Maßnahmen zu verhandeln, berichtet das Magazin "Science".

Das TMT wäre das weltgrößte Teleskop und soll planmäßig ab 2022 in Betrieb gehen. Hawaiianische Aktivisten bekämpfen allerdings den Bau der Anlage, mit dem "heiliger Boden" auf dem Gipfel des Mauna Kea entweiht würde. Umfangreiche Protestaktionen sollen den Bau verhindern. So wurden zuletzt 31 Aktivisten verhaftet, die eine Zufahrtsstraße zum Bauplatz blockiert hatten.

Die von Gouverneur David Ige ausgerufene Baupause sei der Versuch, die seit zwei Wochen in Gipfelnähe kampierenden Demonstranten durch Ermüdung zum Aufgeben zu zwingen, erklärte der Sprecher der Demonstranten Kahookahi Kanuha dem Magazin "Science". Man werde weiterkämpfen, bis das "illegale" Projekt komplett aufgegeben werde. Protestaktionen sollen die Kosten für die Anlage so weit in die Höhe treiben, dass sie nicht länger rentabel sei. Der Bau sei begonnen worden, obwohl Gerichte noch immer mit der Klärung rechtlicher Fragen beschäftigt gewesen seien.

Befürworter führen dagegen an, dass das Vorhaben einen siebenjährigen öffentlichen Planungsprozess vollständig durchlaufen und alle rechtlichen Anforderungen erfüllt habe.

In der hawaiianischen Tradition ist der 4200 Meter hohe Vulkan heiliges Gebiet und die Heimstatt von mehreren Göttern. Ursprünglich sei der Zutritt nur zu besonderen Gelegenheiten gestattet gewesen. Die Aktivisten werfen der University of Hawaii vor, bei ihrer Verwaltung der Gipfelregion nur unzureichend die Interessen traditionell gesinnter Hawaiianer zu berücksichtigen. So sei beispielsweise die ökologisch empfindliche Gipfelregion, in der es zudem Hunderte archäologischer Fundstätten gebe, häufig von Astrotouristentouren überfüllt.

Für die Astronomie hält der Berg fast ideale Beobachtungsbedingungen bereit, weshalb er bereits Aufstellungsort von 13 Teleskopen ist. Das TMT würde allerdings mit seiner Höhe von 18 Stockwerken alle bisherigen Observatorien deutlich überragen.

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