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Wünsch dir was!: Perseiden 2016 - Gibt es einen Sternschnuppen-Regen? Update

In den Nächten zwischen dem 10. und dem 15. August lohnt sich der Blick zum Himmel besonders, denn der Meteorstrom der Perseiden verspricht viele helle Sternschnuppen. Die höchste Aktivität wird in den Nächten vom 11. auf den 12. und vom 12. auf den 13. August erwartet.
Perseidenschauer

Update, 12. August 7:20 Uhr MESZ: Leider war der deutschsprachige Raum in der Nacht vom 11. auf den 12. August weitestgehend bedeckt und es regnete verbreitet, so dass kaum eine Chance auf die Beobachtung von Perseiden-Meteoren bestand. In der Live-Grafik der International Meteor Organisation befindet sich derzeit nur ein Messwert, der 77 Meteore pro Stunde um 1:30 Uhr MESZ angibt, eine deutliche Steigerung der Meteoranzahl gegenüber dem Nachmittag des 11. August, wo der Wert 35 Meteore pro Stunde betrug. Nun liegt die Hoffnung für Beobachter in Deutschland in der kommenden Nacht, zumindest im Westen und Südwesten soll es aufklaren.

Alle Jahre wieder lassen sich in der zweiten Augustwoche um den 12. des Monats besonders viele Sternschnuppen beobachten. Sie rasen extrem schnell über den Himmel und können gelegentlich auch richtig hell sein. Sie stammen vom Meteorstrom der Perseiden, der zu dieser Zeit sein Maximum durchläuft. Die Perseiden tragen ihren Namen nach dem Sternbild Perseus, aus dem die Schnuppen scheinbar am Himmel herausströmen. Dieser Ort wird als Radiant des Meteorstroms bezeichnet. Sternschnuppen sind kleine Teilchen, in der Regel nicht größer als ein Kirschkern, die mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eintreten und dabei verglühen. Die Teilchen der Perseiden erreichen unseren Planeten mit einer relativen Geschwindigkeit von 59 Kilometern in der Sekunde (212 000 Kilometern pro Stunde). Auf der Homepage der International Meteor Organisation IMO gibt es eine Live-Grafik, auf der sich die Aktivität der Perseiden verfolgen lässt. Sie zeigt ab Anfang August eine ansteigende Aktivität des Perseidenstroms, die am Morgen des 11. August 2016 bereits bei rund 35 Meteoren pro Stunde lag.

Die Perseiden im August 2015 | Während des Höhepunkts des Perseidenstroms am 12. und 13. August 2015 nahm Levin Dieterle den Sternenhimmel zwischen 22:00 und 4:10 Uhr MESZ auf. Deutlich lassen sich die vielen hellen Spuren von Perseiden-Meteoren erkennen. Sie scheinen vom Sternbild Perseus auszugehen. Es zeigen sich auch zwei Meteore mit abweichenden Richtungen, die nicht zu den Perseiden gehören.

Die Partikel sind die Hinterlassenschaften des periodischen Kometen 109/Swift-Tuttle, der unsere Sonne einmal in 133 Jahren umrundet. Auf ihren elliptischen Bahnen nähern sich die Kometen bei jedem Umlauf einmal der Sonne, wobei sie sich je nach Sonnennähe mehr oder weniger stark aufheizen. Ihre Kerne bestehen überwiegend aus Wassereis mit großen Mengen an Staub und gröberen Partikeln. In Sonnennähe sublimiert das Wassereis, das heißt, es geht direkt von der festen Phase in Gas über. Dabei reißt es große Mengen an Staub und auch größere Partikel mit sich, so dass Kometen zu wahren Dreckschleudern werden. Aus dem freigesetzten Material entwickeln sich die typischen Kometenschweife, die manche Schweifsterne zu sehr auffälligen Himmelserscheinungen machen können, wie zum Beispiel der Komet Hale-Bopp im Jahr 1997. Die bei den Sonnenumläufen abgeströmte Materie verteilt sich nach und nach entlang der gesamten Umlaufbahn des Kometen. Kreuzt diese die Umlaufbahn der Erde, so kommt es regelmäßig zu erhöhter Sternschnuppenaktivität. Die Bahnen der Kometenteilchen unterliegen außerdem weiteren Einflüssen, beispielsweise dem Druck des Sonnenwinds, aber auch der Schwerkraft von Jupiter. Durch Letztere werden noch mehr Teilchen in Richtung Erde abgelenkt, so dass es alle zwölf Jahre (entsprechend der Umlaufzeit von Jupiter um die Sonne) zu einer erhöhten Sternschnuppenaktivität der Perseiden kommt. Zuletzt war dies in den Jahren 1992 und 2004 der Fall.

In diesem Jahr sind die Umstände recht günstig, denn der Mond stört mit seinem hellen Licht die Beobachtungen kaum. Am 10. August wird der zunehmende Halbmond erreicht, und der Erdtrabant geht gegen Mitternacht unter. Tatsächlich ist die beste Zeit, nach Sternschnuppen Ausschau zu halten, die zweite Nachthälfte vor Beginn der Morgendämmerung. Dann blickt man in "Fahrtrichtung" unseres Planeten, der die Sternschnuppen regelrecht aufsammelt. Aber natürlich zeigen sich die ganze Nacht über Meteore. Für ihre Sichtung benötigen Sie keine Instrumente, das bloße Auge eignet sich am besten. Sie müssen auch nicht das Sternbild Perseus im Blick behalten, denn die Sternschnuppen flitzen über den gesamten Himmel.

Sternschnuppen en masse

Unter optimalen Bedingungen, also einem klaren, dunklen Himmel abseits von künstlicher Beleuchtung, könnten sich während des Maximums bis zu 160 Meteore pro Stunde sichten lassen, also etwa um die Hälfte mehr als in anderen Jahren. Das gilt allerdings für einen Stand des Radianten im Zenit. Unter typischen mitteleuropäischen Bedingungen dürften weniger Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein, vielleicht eine alle zwei bis drei Minuten. Der eigentliche Höhepunkt der Aktivität wird am 12. August 2016 zwischen 15 und 18 Uhr MESZ erwartet, wenn bei uns heller Tag ist. Für Mitteleuropa dürfte daher die Nacht nach dem Maximum vom 12. auf den 13. August die meisten Sternschnuppen bieten, die nach einem christlichen Märtyrer auch "Tränen des Laurentius" genannt werden.

Mit etwas Glück sind auch Feuerkugeln zu sehen, die durch größere Partikel mit Durchmessern von wenigen Zentimetern erzeugt werden. Solche Boliden können für Sekundenbruchteile heller als der Vollmond aufleuchten. Das von den Kometen freigesetzte Material ist jedoch viel zu fragil, um den Eintritt in die Atmosphäre zu überstehen. Es verglüht daher vollständig und sinkt dann als mikroskopisch feiner Staub auf die Erde nieder. So sammelt die Erde über das Jahr mehrere hunderttausend Tonnen interplanetarer Materie auf. Selbst nach den hellsten Feuerkugeln eines Meteorstroms wurden niemals Meteoriten gefunden.

Die Aktivität der Perseiden ist aber nicht auf den Tag des Maximums beschränkt, vielmehr lassen sich auch in den Nächten davor und danach zahlreiche Perseiden-Meteore beobachten. Zudem flaut die erhöhte Aktivität erst gegen Ende des Monats ab. Auf jeden Fall gelten Sternschnuppen im Volksglauben als Glücksbringer und Wunscherfüller. Also heißt nun die Devise: Schau hin und wünsch dir was!


Meteorit, Meteor, Bolide, Feuerkugel, Feuerball – was ist was?
Meteor, Sternschnuppe Leuchterscheinung am Himmel, die durch den Eintritt eines Körpers in die Erdatmosphäre hervorgerufen wird. Wegen der großen Geschwindigkeit solcher Objekte werden die Atome der Atmosphäre stark aufgeheizt und ionisiert. Dies führt zum Leuchten. Meteore verglühen in Abhängigkeit von ihrer Größe meist vollständig beim Eintritt. Ab etwa Fußballgröße können Reste den Erdboden erreichen.
Bolide, Feuerkugel, Feuerball Synonyme Begriffe für einen sehr leuchtstarken Meteor. Ihre Helligkeit kann für kurze Zeit (wenige Sekunden) die Helligkeit des Vollmonds oder gar der Sonne erreichen. Die Größe der Eintrittskörper beginnt bei rund einem halben Meter. Ein Beispiel für eine sonnenhelle Feuerkugel war der Fall von Tscheljabinsk am 15. Februar 2013.
Meteoroid Ein Himmelskörper vor seinem Eintritt in die Erdatmosphäre. Es gibt keine scharfe Größenabgrenzung des Eintrittskörpers. Sie können staubkorngroß sein, aber auch mehrere Meter Durchmesser aufweisen.
Asteroid, Kleinplanet, Planetoid Synonyme Begriffe für einen Himmelskörper deutlich kleiner als ein Planet im Umlauf um die Sonne. Der Großteil der Asteroiden umrundet die Sonne zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter. Einige dieser Objekte kreuzen die Erdbahn oder kommen ihr nahe. Mit Häufigkeiten, die mit größerem Durchmesser stark abnehmen, kollidieren manche mit der Erde. Objekte von Metergröße treffen im Schnitt einmal pro Monat irgendwo auf die Erde. Körper mit Kilometerdurchmessern kollidieren im Schnitt nur im Abstand von vielen Millionen Jahren mit unserem Planeten.
Meteorit Ein Brocken aus Gestein oder Metall, der nach einer Meteorerscheinung auf dem Erdboden gefunden wird. Die größten Objekte dieser Art haben eine Masse von mehreren dutzend Tonnen bei Größen von mehreren Metern.

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