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Ebola: Impfung erweist sich als zu 100 Prozent wirksam

Seinen ersten groß angelegten Test hat der neue Impfstoff offenbar mit Bravur bestanden. Es gelang, alle Menschen zu schützen, die unmittelbaren Kontakt mit Infizierten hatten.
Schild am Eingang zu einem Markt oder anderen offenen Platz

Ein neu entwickelter Impfstoff gegen Ebola hat in einer großen klinischen Studie seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt. Wie ein internationales Forscherteam berichtet, habe sich kein einziger der Geimpften mit dem Virus angesteckt – obwohl alle Testpersonen aus dem näheren Umfeld eines Kranken stammten. Damit wächst die Hoffnung, künftig Epidemien wie den verheerenden westafrikanischen Ebola-Ausbruch 2014-2016 verhindern zu können.

Die Wissenschaftler, darunter Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation, des guineischen Gesundheitsministeriums und weiterer Forschungseinrichtungen, testeten von 2015 bis 2016 den Wirkstoff. Sie rekrutierten fast 12 000 Menschen aus Guinea und Sierra Leone, die aus dem unmittelbaren Umfeld von Ebola-Infizierten stammten. Die eine Hälfte davon bekam die Impfung sofort verabreicht, die andere Hälfte erst drei Wochen später. Die Auswertung zeigte: Von den direkt Geimpften steckte sich kein einziger an. In der Kontrollgruppe verzeichneten die Forscher dagegen 23 Fälle.

Die Impfung scheint gut verträglich zu sein. Nur in einem Fall beobachtete das Team starkes Fieber als schwere Nebenwirkung, vereinzelt kam es zu schwachen Nebenwirkungen wie Kopf- oder Muskelschmerzen.

Zulassung im Schnellverfahren

Offen ist, wie lang der Schutz anhält – ob ein Geimpfter auch nach Monaten oder gar Jahren vor einer neuerlichen Infektion gefeit ist, wird sich wohl erst künftig zeigen. Zudem wirkt der getestete Impfstoff rVSV-ZEBOV nur gegen einen bestimmten Ebola-Erreger, den Zaire-Stamm. Dieser Typus ist allerdings auch die gefährlichste unter den bekannten Ebola-Varianten.

Das Team um die stellvertretende WHO-Generaldirektorin Marie-Paule Kieny, Hauptautorin der Studie im Fachmagazin "Lancet", ging nach dem Prinzip der Ringimpfung vor. Wo immer die Forscher einen neuen Ebola-Fall identifizieren konnten, ermittelten sie rund 80 Personen, die mit dem oder der Erkrankten entweder direkt oder über eine weitere Person in Kontakt gestanden hatten. Diese Kontakte bildeten einen "Ring" und kamen für die Impfung in Betracht. Insgesamt stellte das Team 117 solcher Ringe zusammen. Dieses Verfahren hatte sich bereits in der Bekämpfung der Pocken bewährt und wurde gewählt, weil die Ebola-Epidemie zu Beginn der Erprobung bereits in vollem Gang war.

Ursprünglich wurde der Impfstoff von Forschern der kanadischen Gesundheitsbehörden entwickelt. Inzwischen wird die Substanz von der Pharmafirma Merck Sharp & Dohme (MSD) hergestellt, die auch in den Test eingebunden war. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, 300 000 Dosen für den Fall bereitzuhalten, dass eine neue Epidemie auftritt. Der Impfstoff selbst wartet noch auf die offizielle Zulassung, die angesichts der positiven Testergebnisse nun im Schnelldurchlauf bereits bis 2018 erfolgen soll.

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