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Dollies: Klonschafe altern wie normale Schafe

Die berühmte Dolly starb früh - und hatte trotzdem Alterserscheinungen. Doch das lässt sich nicht verallgemeinern, zeigen die "Nottingham Dollies" Debbie, Denise, Dianna und Daisy.
Die "Nottingham Dollies" Debbie, Denise, Dianna und Daisy

Vor genau 20 Jahren wurde in Edinburgh eines der berühmtesten Schafe der Welt geboren: Dolly, das erste aus einer adulten Körperzelle geklonte Tier. Doch nicht einmal sieben Jahre später erlag sie einer gängigen Schafkrankheit, der Lungenadenomatose. Allerdings beobachteten die Tierärzte außerdem, dass Dolly bereits Alterserscheinungen wie Arthrose aufwies. Altern geklonte Tiere womöglich schneller, zumal wenn die transferierten Zellkerne von betagteren Tieren stammen?

Dieser verbreiteten Annahme widersprechen nun Wissenschaftler um Kevin Sinclair von der University of Nottingham, die insgesamt 13 Klonschafe über Jahre hinweg medizinisch untersuchten und keinerlei Hinweise auf eine frühe Alterung entdeckten. Unter den Tieren waren auch vier Schafe, deren Eizellen aus derselben Euterzelllinie erzeugt wurden, mit der Dolly geklont wurde – es handelt sich daher um genetische Kopien von Dolly.

Sinclair und Kollegen hatten die sieben bis neun Jahre alten Klone nach Standardprozeduren untersucht, unter anderem röntgen sie die Gelenke auf Arthroseerscheinungen. Die Tiere zeigten durchweg nur milde und in einem Fall moderate Anzeichen für die Gelenkerkrankung. Im Vergleich zu nicht geklonten Schafen (allerdings einer anderen Rasse) fanden die Forscher keine systematischen Unterschiede. Schafe haben eine natürliche Lebenserwartung von deutlich über zehn Jahren.

Mehr zum Thema "20 Jahre Dolly" lesen Sie in unseren Blick hinter die Kulissen des Roslin Institute: "Die Story eines Schafs, das es nicht geben dürfte"

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