Österreich: Mysteriöses Frauengrab entdeckt
Archäologen fanden in der Nähe von Innsbruck ein sonderbares Grab aus dem 17. Jahrhundert. Mitten im Wald stießen sie auf die sterblichen Überreste einer Frau, die eine Vielzahl von Gegenständen, darunter auch medizinische Geräte, bei sich trug.
Aufgrund der Fundstücke tauften die Forscher die Tote auf den Namen "Heilerin vom Strader Wald". Sie war zum Todeszeitpunkt etwa 35 Jahre alt und – mit Ausnahme von Karies und drei großen Abszessen im Mund – gesund. "Wir konnten keine Spuren von Gewalteinwirkung feststellen, die Todesursache ist noch unklar", so Harald Stadler, Archäologe an der Universität Innsbruck. "Einen Raubmord können wir aber wegen der Beigaben ausschließen."
Vor annähernd 400 Jahren war der Körper, fernab jeder Siedlung, mitten im Wald verscharrt worden. Er lag – absolut untypisch – mit dem Gesicht nach unten und in sich verdreht, als sei er in eine Grube geworfen worden. Bei dem Skelett fanden die Ausgräber rund 50 Gegenstände, wie Münzen, Schnallen, Glasperlen, vier Schlüssel, eine Schere, einen Fingerhut und anderen Krimskrams, aber auch sechs Schröpfköpfe aus Messing.
Schröpfköpfe wurden im Mittelalter zum "Aderlass" benutzt. Heilkundige erhitzten die kugelförmigen Gefäße aus Metall oder Glas und setzten sie auf die nackte Haut des Patienten. Beim Abkühlen entstand durch den Unterdruck eine Blutblase, die man aufstach, um das "überschüssige Blut", abzulassen, das nach damaliger medizinischer Meinung die Ursache einer Vielzahl von Krankheiten und Leiden war.
Der Tod der "Heilerin" und die Umstände ihrer Bestattung sind rätselhaft. "Sie hatte offenbar medizinisches Wissen. Vielleicht war da Angst vor Magie im Spiel, und die Frau wurde Opfer eines Aberglaubens oder einer Hexenjagd", mutmaßt der Forscher aus Innsbruck.
Robin Gerst
Aufgrund der Fundstücke tauften die Forscher die Tote auf den Namen "Heilerin vom Strader Wald". Sie war zum Todeszeitpunkt etwa 35 Jahre alt und – mit Ausnahme von Karies und drei großen Abszessen im Mund – gesund. "Wir konnten keine Spuren von Gewalteinwirkung feststellen, die Todesursache ist noch unklar", so Harald Stadler, Archäologe an der Universität Innsbruck. "Einen Raubmord können wir aber wegen der Beigaben ausschließen."
Vor annähernd 400 Jahren war der Körper, fernab jeder Siedlung, mitten im Wald verscharrt worden. Er lag – absolut untypisch – mit dem Gesicht nach unten und in sich verdreht, als sei er in eine Grube geworfen worden. Bei dem Skelett fanden die Ausgräber rund 50 Gegenstände, wie Münzen, Schnallen, Glasperlen, vier Schlüssel, eine Schere, einen Fingerhut und anderen Krimskrams, aber auch sechs Schröpfköpfe aus Messing.
Schröpfköpfe wurden im Mittelalter zum "Aderlass" benutzt. Heilkundige erhitzten die kugelförmigen Gefäße aus Metall oder Glas und setzten sie auf die nackte Haut des Patienten. Beim Abkühlen entstand durch den Unterdruck eine Blutblase, die man aufstach, um das "überschüssige Blut", abzulassen, das nach damaliger medizinischer Meinung die Ursache einer Vielzahl von Krankheiten und Leiden war.
Der Tod der "Heilerin" und die Umstände ihrer Bestattung sind rätselhaft. "Sie hatte offenbar medizinisches Wissen. Vielleicht war da Angst vor Magie im Spiel, und die Frau wurde Opfer eines Aberglaubens oder einer Hexenjagd", mutmaßt der Forscher aus Innsbruck.
Robin Gerst
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