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Beobachtungstipp: Sternschnuppen-Regen im Dezember

Zum Jahresende erwartet uns einer der eindrucksvollsten Meteorschauer des ganzen Jahres. Am 14. Dezember erreichen die Geminiden im Sternbild Zwillinge ihr Maximum. Dann ist unter optimalen Bedingungen mit bis zu rund 120 Meteoren pro Stunde zu rechnen.
Die Geminiden im Dezember 2013

Obwohl keine belegten Beobachtungen aus der Zeit vor 1862 vorliegen, gehört der Meteorstrom der Geminiden mit einer auf den Radiantenstand im Zenit bezogenen Rate (ZHR) von 120 Meteoren pro Stunde zu den schönsten jährlich wiederkehrenden Sternschnuppenströmen. Dabei bewegt sich ihr Radiant – die Richtung, aus dem die Meteore zu kommen scheinen – langsam durch das Sternbild Zwillinge. Obwohl sie dieses Jahr ein wenig vom Licht des abnehmenden Halbmonds gestört werden, ist traditionell mit einer hohen Meteorrate zu rechnen. Gegen 13 Uhr findet am 14. Dezember das Maximum der Geminiden statt, so dass die meisten von Mitteleuropa aus beobachtbaren Leuchterscheinungen in den ersten Stunden der zweiten Nachthälfte zu erwarten sind. Um 2 Uhr MEZ erreicht der Radiant seinen Höchststand am Himmel.

Die Geminiden im Sternbild Zwillinge | Die Richtung, aus welcher der Meteorschauer der Geminiden zu kommen scheint, befindet sich im Sternbild Zwillinge. In den Nächten um den 14. Dezember werden die höchsten Sternschnuppen-Raten erwartet.

Neben dem 14. Dezember kommen auch die frühen Morgenstunden des 15. und sogar 16. Dezember für eine Beobachtung in Frage. Zwar nimmt dann die Intensität des Meteorstroms bereits sichtlich ab, doch der Mond geht immer später auf (um 00:30 Uhr am 15. und um 01:40 Uhr am 16. Dezember) und stört somit zunehmend weniger die Stunden der besten Sichtbarkeit.

Mit Eintrittsgeschwindigkeiten der Staubpartikel in die Erdatmosphäre von nur rund 34 Kilometern pro Sekunde zählen die Geminiden zu den langsamen Meteoren. Eine weitere Besonderheit ist, dass sie nicht wie die meisten anderen bekannten Meteorströme auf einen gewöhnlichen Kometen zurückgehen. Die Staubteilchen, die für die alljährlich wiederkehrenden Dezember-Schauer verantwortlich sind, bilden im Sonnensystem eine Staubspur, die mit der Bahn des erst 1983 entdeckten Kleinkörpers 3200 Phaethon übereinstimmt. Dieser Körper weist einen Durchmesser von rund fünf Kilometern auf und umrundet die Sonne auf einer hochexzentrischen Bahn innerhalb von rund 523 Tagen. Die Oberfläche des Asteroiden besteht aus festem Gestein, doch bei Beobachtungen in den letzten Jahren zeigte sich, dass der Körper bei seinen nahen Sonnenannäherungen auch Staub ausstößt.

Wer die Geminiden verpasst, erhält mit den Ursiden Anfang des letzten Monatsdrittels noch eine letzte Gelegenheit. Diese erreichen zwar meist nur Höchstraten von rund zehn Meteoren pro Stunde, doch ihr Maximum am 22. Dezember gegen 21 Uhr MEZ fällt in die europäischen Nachtstunden und auf die Neumondphase. Wegen der relativen Nähe ihres Radianten zum Himmelspol spielt die genaue Nachtstunde hierbei keine so große Rolle für die Beobachtbarkeit – die zweite Nachthälfte ist jedoch etwas im Vorteil.

  • Quellen
Sterne und Weltraum, Dezember 2014, S. 70

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