Raumstation: Strahlenbelastung auf ISS bestimmt

© NASA (Ausschnitt)

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Gregory Chamitoff bei Installationsarbeiten am EPM | Die "European Physiology Modules Facility" (EPM) ist eine Laboreinheit an Bord des ISS-Forschungsmoduls Columbus, die Experimente zu Auswirkungen des Alls auf den menschlichen Organismus beinhaltet. Die Konstruktion stammt vom Bremer Unternehmen OHB-System. Die Experimente von mehreren internationalen Instituten untersuchen unter anderem Muskelkraft, Kreislauf, Krebsrisiko, aber auch neurologische Funktionen wie Orientierung im Raum.
Die energiereichen Teilchen der kosmischen Strahlung sind eine Gefahrenquelle für den Menschen im All. Ihre krebserregende Wirkung begrenzt die Dauer von Langzeitmissionen. Auf der Umlaufbahn der ISS ist der Schutz des Erdmagnetfelds wesentlich schwächer als auf dem Erdboden und die Außenhaut der Station schirmt lediglich einen Teil der belastenden Strahlen ab.
Das Experiment beinhaltet zwei elektronische Detektoren, welche die zeitlichen Veränderungen der Strahlung während der Bewegung der ISS um die Erde und der Erde um die Sonne aufzeichnen. Sie befinden sich an der "European Physiology Modules Facility" (EPM), einer Laboreinheit des Columbus-Moduls, hergestellt von der Bremer OHB-System AG. Außerdem gibt es insgesamt 13 passive Detektoren, die im gesamten Columbus-Labor verteilt sind und die räumliche Verteilung der Strahlung erfassen. Nach sechs Monaten Teilchenbeschuss kehren sie zur Auswertung auf die Erde zurück und werden durch neue Exemplare ersetzt.

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Michael Barratt benutzt das Neurospat-System | Das Neurospat-System lässt sich zusammen mit verschiedenen Laptops auf der Station nutzen. In diesem Bild zu sehen ist der NASA-Astronaut Michael Barratt, der im Forschungsmodul Destiny das kanadische Experiment BISE ausführt. Es soll zeigen, wie die Schwerelosigkeit die räumliche Orientierung verändert. Dazu sieht der Proband unter anderem Kippbilder wie die Buchstaben "p" und "b".
NEUROSPAT testet, wie gut die räumliche Orientierung funktioniert, wenn Oben und Unten nicht länger festgelegt sind. Das ebenfalls von OHB entwickelte Fitnessgerät FLYWHEEL ist noch nicht an Bord der Station. Mit ihm hoffen Wissenschaftler, zukünftig dem Muskel- und Knochenschwund der Astronauten entgegenwirken zu können.
Ralf Strobel
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