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Asteroiden: Besitzt Psyche Wasser?

Untersuchungen im Infraroten ergaben Hinweise auf chemisch gebundenes Wasser auf dem Asteroiden (16) Psyche, der bislang als ein bis zu 300 Kilometer großer Brocken aus metallischem Eisen gilt.
Flug zum Asteroiden Psyche

Mit der NASA Infrared Telescope Facility auf dem Mauna Kea, Hawaii, untersuchte ein Forscherteam um Driss Takir vom US Geological Survey in Flagstaff, Arizona, den Asteroiden (16) Psyche im Infraroten. In den dabei aufgenommenen Spektren stießen die Forscher auf Banden, die auf chemisch gebundenes Wasser im Gestein der Oberfläche des Himmelskörpers hinweisen. Dies ist insofern verwunderlich, als Psyche zu den M-Typ-Asteroiden gehört. Diese seltenen Himmelskörper bestehen überwiegend aus einer Legierung aus metallischem Eisen und Nickel. Sie gelten als ehemalige Kerne zerstörter Kleinplaneten im Asteroidengürtel zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter, die durch Kollisionen den größten Teil ihrer ursprünglich vorhandenen Gesteinsmäntel verloren haben. Sie waren in ihrer Jugend vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren somit sehr hohen Temperaturen ausgesetzt und sollten kein Wasser enthalten.

Die Forscher um Takir vermuten nun, dass in der langen Zeit nach der Freilegung des Kerns des Asteroiden Psyche kleinere Asteroiden vom Typ kohliger Chondrit auf der Oberfläche niedergingen und sich dort eine Schicht aus diesem Material ablagerte. Kohlige Chondriten enthalten bis zu mehrere Prozent an chemisch gebundenem Wasser und könnten somit die spektrale Signatur von Psyche erklären. Eine alternative Theorie geht davon aus, dass es auf der Oberfläche des Asteroiden Überreste des ursprünglichen Mantels aus Silikatgesteinen gibt, die seit Milliarden Jahren dem Sonnenwind ausgesetzt sind. Dieser ständig von der Sonne ausgehende Strom aus geladenen Partikeln besteht zum größten Teil aus Wasserstoff; der kann mit dem Sauerstoff der Silikatgesteine reagieren, so dass sich Hydroxylionen in den Gesteinen bilden, die im Infraroten charakteristische Banden erzeugen.

(16) Psyche ist das Ziel einer möglichen Raumsondenmission im Rahmen des Discovery-Programms der US-Raumfahrtbehörde NASA. In diesem Programm werden Raumsonden gestartet, die einem engen Kostenrahmen unterliegen und deren Missionsdauer auf einen überschaubaren Zeitraum beschränkt ist. Für die Entscheidungsfindung und Auswahl der nächsten Mission wurde daher Psyche nun genauer als bislang unter die Lupe genommen. (16) Psyche wurde bereits im Jahr 1852 vom italienischen Astronomen Annibale des Gasparis (1819–1892) entdeckt und von ihm nach der Gattin des griechischen Gottes Eros benannt. Der Asteroid umrundet die Sonne in rund fünf Jahren auf einer mäßig exzentrischen Bahn in einem mittleren Abstand vom 2,9-Fachen der Distanz Erde-Sonne.

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