Versteigerung: Wie dachte Einstein über Gott und Geometrie?
Dieses Jahr "feiert" Albert Einsteins Relativitätstheorie ihren 100. Geburtstag, doch womöglich wurde der geniale Physiker nur Wissenschaftler, weil ihm sein Lieblingsonkel als Kind eine Spielzeugdampfmaschine geschenkt hat. Das legen zumindest Einsteins Worte nahe, die er in einem persönlichen Brief zum 70. Geburtstag an seinen Verwandten schrieb – einer von 27 Briefen, die am gestrigen Donnerstag in Los Angeles vom Auktionshaus Profiles in History versteigert wurden. Ein privater Sammler hatte sie angeboten, und ihr Gesamtwert wurde auf etwa eine Million Dollar geschätzt. Manche der Briefe waren von Einstein auf Deutsch, andere auf Englisch verfasst worden, einige schrieb er mit der Hand, mehrere auf einer Schreibmaschine. Insgesamt bilden diese Briefe eine der größten derartigen Sammlungen von Einstein, die jemals auf den Markt kamen.
Die Schriftstücke zeigen, dass sich der Nobelpreisträger beispielsweise Sorgen um die Leistungen eines seiner Söhne im Fach Geometrie machte und ihn drängte, das Thema ernster zu nehmen. In einem anderen Brief tröstete er eine Freundin, deren Mann untreu geworden war. Und in einem Austausch mit einem Mann, der ihn über sein Verhältnis zum Glauben befragt hatte, widerlegte er die weit verbreitete Annahme, er wäre ein harter Atheist: "Ich habe wiederholt gesagt, dass die Idee eines personengebundenen Gottes meiner Meinung nach eine kindische ist. Sie können mich als Agnostiker bezeichnen. Aber ich teile nicht den kämpferischen Geist des Atheismus. (...) Ich bevorzuge eine demütige Haltung entsprechend der Schwäche unserer intellektuellen Erkenntnis der Natur und unseres eigenen Daseins", schrieb er. Diese Briefe seien das wichtigste Objekt, dass er jemals in den Händen hielt, so Joseph Maddalena, der Gründer des Auktionshauses. "Sie sind schon was anderes als ein signiertes Foto von Marilyn Monroe. Die Briefe sind wirklich historisch bedeutend."
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