Klimawandel in Grönland: Gletscher schmelzen auf zweierlei Art
Die Region Kangerlussuaq im Südwesten Grönlands liegt am Fuß eines riesigen Gletschers. Hier hat Videoblogger Peter Sinclair für eine sehenswerte Reportageserie zahlreiche Klimawissenschaftler interviewt und bei der Arbeit gefilmt. Den jüngsten Anlass für ihren Aufenthalt vor Ort bot das Frühjahr 2016, als extrem hohe Temperaturen zu Rekordeisverlusten auf Grönland führten. Zudem verdunkelten Ruß, Staub und Algen das Eis, das in der Folge mehr Sonnenlicht absorbiert und so die Schmelze beschleunigt.
Die Wissenschaftler kamen dann im Juli ins Land: Teams vom Kryosphärenprogramm der NASA sowie vom BLACK-and-BLOOM-Projekt der University of Bristol und ihrer Partner untersuchten den Weg des geschmolzenen Wassers von der Quelle zur Mündung ins Meer. Zwei Arten der Eisschmelze, so der Hydrologe Matt Cooper von der University of California in Los Angeles, lassen sich unterscheiden. Eisberge, die von Gletscherzungen abbrechen und ins Wasser stürzen, schmelzen schneller als im Eisverbund. Darüber hinaus taut aber auch die Gletscheroberfläche im Inland, was sogar den größeren Teil zum Anstieg des Meerespiegels beitragen könnte. Sobald die Forscher zu diesem letzteren Effekt exakte Daten liefern, können ihn Klimaforscher in ihren Modellen und Voraussagen korrekt berücksichtigen.
Peter Sinclair kombiniert in seinem Video unaufdringliche Ausschnitte aus dem Forschungsalltag, die ohne viele Worte ihre überzeugende Wirkung entfalten, mit wundersamen und erschreckenden Bildern. Finanziert wird seine Recherche übrigens von Dark Snow, dem weltweit ersten Crowdfunding-Projekt für Forschung in der Arktis (das seine Arbeit hier in einem weiteren Kurzfilm vorstellt).
Wer mehr sehen will: Die Links im Anschluss an diesen Text führen zu ebenso sehenswerten Videos seiner Serie.
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