Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Chinin
Chinin
(syn. Chininum), Chinolin-Alkaloid aus der Chinarinde (Cinchona-Arten) mit extrem bitterem Geschmack (Vergleichssubstanz für die Prüfung des Bitterwertes). vgl. Formel Wirk.: Durch Angriff am ZNS geringe analgetische und fiebersenkende Wirkung. In höherer Konzentration wird die glatte Muskulatur dilatiert, die gestreifte Muskulatur relaxiert und die Empfindlichkeit des Uterus gegenüber Oxytocin bzw. Histamin erhöht. Außerdem kommt es nach Anreicherung in den Erythrozyten von Malariainfizierten zur Störung des Energie- und Nucleinsäurehaushaltes der Erreger (Plasmodium-Arten) und damit zur Abtötung dieser Protozoen. Anw.: Chinin ist heute trotz synthetischer Antimalariamittel ein wichtiges Arzneimittel zur Prophylaxe und Therapie der Malaria. Außerdem werden chininhaltige Getränke (z.B. Tonic water, ca. 40 mg/l) bzw. Tinkturen, Weine oder Extrakte als Amara bei Appetitlosigkeit oder Dyspepsien eingesetzt.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.