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Lexikon der Biochemie: Ricin

Ricin, ein sehr toxisches pflanzliches Protein aus dem Samen von Ricinus communis. Es besteht aus zwei Polypeptidketten (A-Kette: Mr 32kDa; B-Kette: Mr 34kDa) mit einem auf die relative Molekülmasse bezogenen Glycosylierungsgrad von 4-8%. Die beiden Ketten sind über Disulfidbrücken verknüpft und weisen Sequenzhomologie zu Abrinen auf. Die B-Kette heftet sich aufgrund ihres zuckerbindenden Potenzials an die Zelloberfläche an, während die A-Kette als Träger der Toxinwirkung die 60S Untereinheit eukaryontischer Ribosomen inaktiviert und damit die Proteinbiosynthese hemmt. Das früher als einheitliche Verbindung betrachtete R. ist nach neueren Untersuchungen aus einem Komplex bestehend aus zwei Lektinen (RCL I und RCL II) und zwei Toxinen (R. D und RCL IV) aufgebaut. Die Vergiftung (Rhizinismus) führt zu hämorrhagischer Gastroenterititis, Nephritis, hämolytischer Anämie und fettiger Leberdegeneration.

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