Lexikon der Biochemie: Satelliten-DNA
Satelliten-DNA, DNA-Fraktionen, die sich bei Zentrifugation in CsCl-Gradienten von der Masse der DNA abtrennen lassen. S. ist in Zellkernen zahlreicher Eukaryonten nachgewiesen worden und macht beim Menschen etwa 1%, bei der Maus etwa 10 % der Kern-DNA aus. Sie weicht in der Basenzusammensetzung und der Dichte stark von der übrigen DNA ab. S. enthält mehr 5-Methylcytosin als die restliche Kern-DNA. Zur S. gehört die DNA des Nucleolus mit den Cistrons für die ribosomale RNA. Sie ist mit Hilfe cytologischer Hybridisierungsexperimente aber auch in verschiedenen Teilen der Chromosomen nachgewiesen worden; dort ist die Funktion ungeklärt. S. zeichnet sich oft durch hohe Redundanz aus. Bei der Maus liegen in jedem Molekül etwa 106 Kopien zu je 150-300 Nucleotidpaaren vor, im Meerschweinchen etwa 107 Kopien von nur sechs Basen der Folge GGGAAT. Der hohe Redundanzgrad hat eine schnelle Renaturierung nach Hitzedenaturierung zur Folge.
Extrachromosomale DNA wird ebenfalls zur S. gerechnet.
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