Direkt zum Inhalt

Lexikon der Biochemie: Sialinsäure

Sialinsäure, Sia, N-Acylneuraminsäure, ein glycosidisch gebundener Bestandteil von Glycolipiden und Glycoproteinen, der fast ausschließlich in Tieren vorkommt. Sialinsäurereste stehen endständig. Sie können enzymatisch durch Neuraminidasen abgespalten werden. Unter den S. ist am weitesten die N-Acetylneuraminsäure (NeuAc) verbreitet (Neuraminsäure; Abb.). Zusätzlich können noch Hydroxygruppen in 4-, 8- oder 9-Stellung acetyliert sein. Außerdem ist vor allem die N-Glycoloylneuraminsäure (NeuGc) bekannt, die z.B. in den tierischen extraneuralen Organen überwiegt. Der endständig gebundenen S. wird eine bedeutende biologische Rolle zugeschrieben. Sialinsäurereiche Glycoproteine sind wichtige Schleimsubstanzen. Die Sialinsäurereste der äußeren Zellmembran sind an wesentlichen Funktionen der Membran, wie Zell-Zell-, Zell-Virus- oder Zell-Wirkstoff-Wechselwirkungen (Ganglioside), beteiligt.

S. bildet beim Erhitzen mit Salzsäure und Resorcinol bzw. Orcinol sowie Fe3+-Ionen einen violetten Farbstoff. Diese Bial-Reaktion kann zur quantitativen Bestimmung herangezogen werden.



Sialinsäure

  • Die Autoren

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.