Kompaktlexikon der Biologie: Transplantation
Transplantation, 1) Medizin: Gewebs- bzw. Organverpflanzung, (operative) Übertragung von Geweben (z.B. Hornhaut), Organen (z.B. Herz, Niere), aber auch von Zellen oder Zellteilen (z.B. Zellkern). Nach dem Verwandtschaftsgrad von Spender und Empfänger unterscheidet man: Auto-T. oder autoplastische T. (Übertragung auf einen anderen Körperteil des gleichen Individuums); Iso-T. (Übertragung auf ein anderes, genetisch gleiches Individuum, d.h. zwischen eineiigen Mehrlingen); allogene T. oder homoplastische T., die Übertragung auf ein anderes Individuum der gleichen Art; sowie die xenogene T., oder Xenotransplantation, die Übertragung auf ein Individuum einer anderen Art. Nach Herkunfts- und Transplantationsort unterscheidet man: homotope T., die Übertragung auf den gleichen Ort) von der heterotope T., der Übertragung auf einen anderen Ort.
Mit Hilfe von T. können z.B. Eigenschaften und Wechselwirkungen zwischen Zellteilen, Zellen und Geweben unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Körperregionen untersucht werden. Eine bedeutende Rolle spielt die T. heute in der Medizin. Mangelnde Gewebsverträglichkeit oder Histokompatibilität (Haupthistokompatibilitätskomplex) führt i.d.R. zu Abwehrreaktionen des Immunsystems im Empfänger und damit zur Abstoßung des Transplantats.
Auto-T. findet z.B. Anwendung bei der Übertragung von Haut, Knochen (-spänen), Gefäßen, Faszien; Homo-T. z.B. bei der Übertragung von Blutkonserven (Bluttransfusion), Hornhaut, Knochen, konservierten Blutgefäßen, Herz, Niere, Bauchspeicheldrüse, Leber, Lunge u.a. Durch Einsatz moderner Immunsuppressiva, z.B. von Cyclosporin A, konnten die Transplantationsresultate in den letzten Jahren erheblich verbessert werden.
2) Pflanzen: Pfropfung.
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