Kompaktlexikon der Biologie: Devon
Devon, System der Erdgeschichte, das zwischen Silur und Karbon liegt und ca. 50 Mio. Jahre andauerte (von 395 bis 345 Mio. Jahre vor heute). Während des D. herrschte auf der nördlichen Halbkugel eine Warmzeit, die südliche Halbkugel war kühl, ohne sichere Spuren von Vereisung. Die Lebenswelt war gekennzeichnet durch die Besiedlung des Festlandes durch Pflanzen und Tiere. Bei den Pflanzen kommt es im Verlauf des D. zur Entwicklung der Kormophyten mit Gliederung in Wurzel-. Stengel- und Blattorgane, zur Ausbildung von Spaltöffnungen, Leitbündeln und des sekundären Dickenwachstums. Ur- und Nacktfarne (Psilophytopsida) waren die ersten, an der Wende Silur/Devon auftretenden Landpflanzen. Sie entwickelten eine große Formenmannigfaltigkeit, starben aber mit Beginn des Oberdevons wieder aus. Daneben gab es Bärlappgewächse (Lycopodiopsida), Schachtelhalmgewächse (Equisetopsida) und Farne (Pteridopsida). Bei den Tieren kommt es zu einer bedeutenden Radiation der Fische; Seelilien (Crinoida) und Seesterne (Asteroida) entfalten sich, Brachiopoda und Cephalopoda haben ihre erste Blütezeit. In den Gewässern leben Kieferlose (Agnatha), die mit Ende des D. weitgehend aussterben, Panzerfische, Knorpelfische sowie an Knochenfischen Strahlenflosser (Actinopterygii), Quastenflosser (Crossopterygii) und Lungenfische (Dipnoi). Aus den Quastenflossern entwickelten sich im Oberdevon die ersten amphibisch lebenden Tetrapoda (Ichthyostega). Die Landfauna bestand u.a. aus Landschnecken, Spinnen, Skorpionen und Tausendfüßern sowie ungeflügelten und seit dem Oberdevon auch geflügelten Insekten.
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