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Kompaktlexikon der Biologie: Elektrokardiogramm

Elektrokardiogramm, Abk. EKG, die Registrierung der Potenzialdifferenzen zwischen definierten Messpunkten als Summenpotenziale, die die Erregungsvorgänge im Verlauf der Herztätigkeit wiederspiegeln. Das EKG ist Ausdruck der Herzerregung, nicht der Kontraktion. Die Ableitungen erfolgen entweder von den Extremitäten oder von der Brustwand. Das EKG besteht aus Zacken und Strecken ( vgl. Abb. ): die P-Zacke registriert die Erregung des Vorhofs, an diese schließt sich die isoelektrische PQ-Strecke an, die die vollständige Erregung der Vorhöfe registriert. Der QRS-Komplex entspricht der Ausbreitung der Erregung in den Kammern und die ST-Strecke der vollständigen Erregung der Kammern. Daran schließt sich die T-Zacke an, die die Repolarisation (Erregungsrückbildung) der Kammern wiederspiegelt. Aus den Änderungen der Abfolge, der Streckendauer und Form des EKG lassen sich eine Reihe von Informationen gewinnen: Beurteilung der Schlagfrequenz, Ursprung der Erregung, Rhythmusstörungen, Erregungsleitungsstörungen, anatomische Lage des Herzens, Einflüsse vegetativer oder hormoneller Art sowie durch Stoffwechselstörungen, Elektrolytveränderungen, Vergiftungen, Arzneimittel, Durchblutungsstörungen, Entzündungen, Verletzungen, angeborene oder erworbene Herzfehler, Herzinfarkt. Zur weiteren Abklärung kann das EKG unter definierter Belastung, z.B. an einem Fahrradergometer, durchgeführt werden. Ein EKG liefert immer nur Hinweise, die den Charakter von Symptomen haben und deren Bedeutung erst im klinischen Zusammenhang erfasst werden kann.



Elektrokardiogramm: Schema eines normalen Elektrokardiogramms

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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