Kompaktlexikon der Biologie: Isoptera
Isoptera, Termiten, Gruppe der Insecta, die mit etwa 3000 Arten fast ausschließlich in tropischen und subtropischen Gebieten beheimatet ist. I. sind 2 – 20 mm körperlang, mit einer Flügelspannweite von maximal 88 mm (Macrotermes goliath). Die Königinnen der Art Macrotermes natalensis können bei prall mit Eiern gefülltem Abdomen bis 140 mm lang werden. Alle I. sind Staaten bildend, wobei mehrere Kasten vorkommen. Sie ernähren sich von pflanzlichen Stoffen, vorwiegend von Holz. Dessen Verdauung ist durch symbiontische Einzeller und Bakterien im Enddarm (Gärkammer) gewährleistet. Es gibt auch Arten, die „Pilzgärten“ auf Pflanzenresten anlegen.
Termiten sind braun oder weiß, mit fadenförmigen Antennen und kauenden Mundgliedmaßen, die aber bei einzelnen Kasten abgewandelt sein können. Die Flügel liegen flach über dem Körper, Vorder- und Hinterflügel sind einander ähnlich (Name!). An der Flügelbasis befinden sich Vorbruchstellen, an denen die Flügel nach dem Hochzeitsflug abbrechen. Dies wird als Autapomorphie angesehen, ebenso wie die Viergliedrigkeit der Tarsen.
Termitenstaaten haben unter den Staaten bildenden Tieren die höchste Individuenzahl (bis zu drei Mio. bei Macrotermes natalensis). An Kasten gibt es geflügelte Geschlechtstiere (Königin und Männchen), Altnymphen, die sich nicht zur Imago häuten können (Scheinarbeiter), die flügellosen Arbeiter, die die meisten Individuen eines Staates stellen, die Nahrung beschaffen und die Geschlechtstiere, Eier und Larven sowie die Nester pflegen und Soldaten. Arbeiter und Soldaten entstammen beiden Geschlechtern, haben aber keine funktionsfähigen Keimdrüsen. – Die aus Nordamerika nach Hamburg eingeschleppte Art Reticulitermes flavipes zerstört verbautes Holz.
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