Lexikon der Chemie: Zinksulfid
Zinksulfid, ZnS, weißes Pulver; D. 4,102 g cm-3 (Sphalerit), 3,98 (Wurtzit), F. (unter 15 MPa) 1750 °C, Sbp. 1185 °C. Z. kommt in der Natur als kubischer Sphalerit (Zinkblende) und hexagonaler Wurtzit vor. Sphalerit kristallisiert im Diamantgitter, von dem sich das Wurtzitgitter in der gegenseitigen Orientierung der einzelnen ZnS4- und SZn4-Tetraeder unterscheidet. Man erhält Z. durch quantitative Fällung aus gepufferten, auf pH3 eingestellten Zinksalzlösungen mit Schwefelwasserstoff als weißen Niederschlag, der beim Erhitzen unter Inertgas bei 650 °C in die kubische Kristallform übergeht. Die Umwandlungstemperatur Sphalerit/Wurtzit liegt bei 1020 °C. Z. zeigt Halbleiter und bemerkenswerte, vielfältig genutzte optische Eigenschaften; Fluoreszenz metalldotierter Präparate (Aktivierung z. B. durch Kupfer oder Silber) wird bei Einwirkung von UV-, Kathoden-, Röntgen- und γ-Strahlen beobachtet, es tritt auch Elektrolumineszenz auf. Im Zusammenhang hiermit steht der Einsatz von Z. als Leuchtstoff, z. B. für Fernsehbildschirme. Im Gemisch mit Bariumsulfat dient es als weiße Malerfarbe (Lithopone). Z. wird ferner als Füllstoff bei der Kautschuk- und Polymerenherstellung eingesetzt.
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