Lexikon der Chemie: Ferrocen
Ferrocen, Bis(η5-cyclopentadienyl)eisen(II), [Fe(η5-C5H5)2], gelb-orangefarbene, in organischen Solvenzien leicht, in Wasser nicht lösliche Verbindung; F. 174 °C, Sbp. 230 °C. F. hat Sandwichstruktur, wobei die parallel angeordneten Ligandenfünfringe in der orthorhombischen Tieftemperaturmodifikation exakt, in der monoklinen Raumtemperatur- und der triklinen Modifikation nahezu "auf Deckung" stehen (Abb.). F. ist die Stammverbindung und der wichtigste Vertreter der Metallocene (elementorganische Verbindungen) und kann z. B. durch Reaktion von Eisen(II)-chlorid mit Cyclopentadienyl-natrium hergestellt werden. Aufgrund seines aromatischen Charakters ist F. elektrophilen Substitutionen zugänglich und läßt sich dadurch vielfältig funktionalisieren. Verwendung findet F. z. B. als Katalysator zur Aushärtung von Polyesterharzen und im pharmazeutischen Bereich.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.