Lexikon der Ernährung: Epidemiologie
Epidemiologie, Eepidemiology, Wissenschaft, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Ursachen (Exposition; Expositionsfaktoren) und dadurch ausgelösten Erkrankungen (Endpunkt) befasst. Im weiteren Sinne umschließt die E. die Erforschung der Ursachen und der Verteilung von Krankheiten sowie ihren biochemischen, physiologischen, psychischen, sozialen Folgen in der Bevölkerung. Der Begriff leitet sich von den gr. Wortstämmen epi = über und demos = das Volk her und bezeichnet demnach die Lehre von dem, was über das Volk hereinbricht. Im 19. Jahrhundert bezeichnete E. die Seuchenkunde also die Lehre von der Erkennung, Bekämpfung und Verhütung übertragbarer Krankheiten. Mit der im 20. Jahrhundert zunehmenden Bedeutung der chronischen, nicht infektiösen Erkrankungen hat sich das Aufgabengebiet der E. verändert. In der modernen E. gehören zu den Expositionsvariablen z. B. Lebensstil, Ernährung (Ernährungsepidemiologie) genetische Prägung und Umweltfaktoren, zu den Endpunkten z. B. Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Epidemiologische Forschungsansätze gestatten damit, die Ursachen von Krankheiten aufzuklären. Ausgangspunkt der epidemiologischen Tätigkeit sind häufig Fallbeschreibungen bzw. Fallserien, also eine auffällige Häufung bestimmter Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen oder ähnlichen klinischen Befunden. Zur Aufdeckung der Ursachen dieses gehäuften Auftretens von Erkrankungen stehen etablierte Verfahren zur Verfügung, die auf den verschiedenen Formen epidemiologischer Studien beruhen. Ziel der E. ist letzthin, auf der Basis einer systematischen Ursachenforschung grundlegende Erkenntnisse für die Prävention von Erkrankungen zu liefern.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.