Lexikon der Ernährung: Erdnuss
Erdnuss, bot. Arachis hypogaea, Egroundnut, peanut, einjährige Nutzpflanze (Leguminosen), die wegen ihrer sich unterirdisch entwickelnden Samen (Erdnüsse) kultiviert wird. Die E. (Hauptanbaugebiete Indien, Westafrika, Nordamerika, Nordchina) ist eine der bedeutendsten Ölpflanzen. Herkömmliche Sorten enthalten bis zu 50 % ungesättigte Fettsäuren (jüngste Züchtungen bis zu 80 %). Die Samen (Energiegehalt: 2.464 kJ [583 kcal]) sind geröstet im Handel und werden zu Erdnussbutter verarbeitet.
Zur Gewinnung des Erdnussöls (Epeanut oil, groundnut oil, arachis oil) werden die Samen gemahlen und warm gepresst oder extrahiert. Das Fettsäuremuster ist abhängig von der Herkunft; südamerikanisches E. ist reicher an Linolsäure (14–43 %), westafrikanisches an Ölsäure (36–67 %). Charakteristisch sind die langkettigen Fettsäuren Behensäure (2–4 %) sowie Arachinsäure und Lignocerinsäure (je 1–2 %). Erdnussöl wird meist raffiniert als geschmacksneutrales, gut erhitzbares Speiseöl angeboten oder teilhydriert für die Herstellung von Margarine und Spezialfetten, es gehört weltweit zu den wichtigsten Pflanzenölen.
Der bei der Ölgewinnung anfallende Erdnusspresskuchen (Egroundnut cake) hat mit bis zu 50 % Eiweißgehalt (besonders reich an L-Arginin) Bedeutung als Proteinquelle, wird jedoch meist als Futtermittel eingesetzt. Ein Erdnussprotein ist das Arachin.
Bei entsprechend disponierten Personen können E. schwere Lebensmittelallergien bis hin zum anaphylaktischen Schock auslösen.
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