Lexikon der Ernährung: Grundumsatz
Grundumsatz, Basalumsatz, Ebasal metabolic rate, BMR, Energiemenge, die zur Erhaltung aller lebensnotwendigen Körperfunktionen mindestens benötigt wird. Der G. wird unter folgenden Bedingungen kalorimetrisch bestimmt: 1. im postabsorptiven Stadium (12–24 h nach Nahrungsaufnahme), 2. bei vollständiger physischer und emotioneller Inaktivität (keine Körperbewegung) und 3. bei Thermoneutralität (Indifferenztemperatur von 20 °C). Die Höhe des G. ist abhängig von Alter, Geschlecht, Körperoberfläche, -masse und -zusammensetzung, Hormon- und Ernährungsstatus, Rasse, Klima und Höhenlage. An eine verminderte Energiezufuhr kann sich der Körper mittelfristig mit einem sinkenden Grundumsatz bis zu einem gewissen Ausmaß anpassen (Adaptation, z. B. bei Protein-Energie-Mangelsyndromen), dies ist der Grund, warum das Körpergewicht steigt, wenn nach Reduktionsdiäten oder Fastenkuren wieder zum ursprünglichen Ernährungsverhalten zurückgekehrt wird. Eine weitere Verringerung der Nährstoffzufuhr führt zur Unterversorgung. Als Minimalwert für eine ausreichende Energieversorgung rechnet die Welternährungsorganisation (FAO) das 1,54fache des G.
Eine Steigerung des Muskelanteils an der Körpermasse erhöht den G. Als Faustregel gilt, dass der G. ca. 1 kcal / kg Körpergewicht / h beträgt. Wird die Messung des Energiebedarfs unter Verhältnissen durchgeführt, die von der Indifferenztemperatur abweichen und ein Minimum an Bewegung zulassen, erhält man den Ruheumsatz (Eresting metabolic rate, RMR) – auch als Ruhe-Nüchtern-Umsatz bezeichnet. Er liegt maximal 10 % über dem G. Von Erhaltungsumsatz spricht man, wenn zusätzlich zu dem G. auch der Energiebedarf für Nahrungsverwertung (induzierte Thermogenese), Temperaturregelung (konstante Körpertemperatur) und basale körperliche Aktivität berücksichtigt wird. Addiert zu dem Leistungsumsatz ergibt der G. den Energieumsatz des Körpers. Vgl. körperliche Aktivität.
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