Lexikon der Ernährung: Langerhans-Inseln
Langerhans-Inseln, Inselorgan, endokrines Pankreas, Eislets of Langerhans, nach dem Pathologen Paul L. Langerhans (1847–1888), einem Schüler Rudolf Virchows, benannte Zellgruppen des Pankreas (bis zu 1 Mio. im gesamten Organ), die je nach Lebensalter ein unterschiedliches Volumen des Pankreas einnehmen (Fetus 30 %, Erwachsener bis 3 %).
Die L. produzieren in unterschiedlichen Zelltypen vier verschiedene Hormone (endokrines Pankreas!): Glucagon in den A- bzw. α-Zellen,Insulin in den B- bzw. β-Zellen,Somatostatin in den C-Zellen (auch D-Zellen) undpankreatisches Polypetid in den PP-Zellen.
Über die Antagonisten Insulin und Glucagon sowie die beiden letztgenannten Hormone mit hemmender Wirkung auf gastrointestinale Funktionen, wirken die L. unmittelbar auf die Stoffwechsellage des Organismus ein.
Die bedeutendste Störung der Hormonproduktion in den L. ist die Zerstörung der B-Zellen als Folge einer Entzündung (Insulitis) bei Diabetes mellitus Typ 1, bei der Inselzell-Antikörper, aber auch Antikörper gegen Insulin nachgewiesen werden können. Ursächlich für die Insulitis sind dabei wahrscheinlich sowohl erbliche als auch exogene Faktoren (Infektion mit Mumps- oder Coxsackie-Viren; überhöhte Eisenaufnahme).
Paul Langerhans erkannte die Funktion der L. noch nicht; nach ihm sind auch die Langerhans-Zellen (Epidermiszellen mit immunologischer Funktion) benannt.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.