Lexikon der Neurowissenschaft: Computertomographie
Computertomographiew, Abk. CT,E computer tomography, i.w.S. die Computer-gestützte, nicht-invasive Schnittbilddarstellung; i.e.S. nur die medizinische Röntgencomputertomographie. Alle tomographischen Methoden haben gemeinsam, daß ein Körper in aufeinanderfolgende Schnittbilder zerlegt und so dargestellt wird; eine dreidimensionale Rekonstruktion ist dabei möglich. Bei der eigentlichen Computertomographie wird der Körper von Röntgenstrahlen durchstrahlt, die durch eine um diesen rotierende Röhre erzeugt werden, und die Reststrahlung durch ebenfalls rotierende, gegenüberliegende Röntgendetektoren erfaßt ( siehe Abb. ). Es läßt sich so für jede Volumeneinheit (ein sogenanntes Voxel) die Absorption und hieraus ein Schnittbild, das die unterschiedliche Röntgendichte der Volumeneinheiten widerspiegelt, errechnen. Durch Verschieben des Körpers im CT-Scanner kann man eine Serie von Schnittbildern erhalten. Computertomographische Techniken haben die medizinische Diagnostik revolutioniert. In der Neurologie konnte so erstmals das Gehirn sichtbar gemacht werden. Die Möglichkeit der computertomographischen Kontrolle der Lage von chirurgischen Instrumenten hat prinzipiell neue Behandlungsmöglichkeiten in der Chirurgie (z.B. Stereotaxie) eröffnet. Computertomographische Methoden haben aber auch große Bedeutung bei der zerstörungslosen Untersuchung von Materialien, Geräten und Bauten. – Neben der Röntgen-Computertomographie hat die Magnetresonanztomographie (auch NMR-Tomographie oder Kernspinresonanztomographie genannt) Bedeutung erlangt. Bei dieser wird der Körper in ein starkes, gepulstes Magnetfeld eingebracht und die Intensität des NMR-Signals, hauptsächlich des 1H-NMR Signals, in jedem Volumenelement bestimmt. Mit dieser Technik läßt sich besonders gut die Flüssigkeitsverteilung im Körper, z.B. das Vorliegen von Ödemen innerhalb des Schädels, untersuchen. Weitere moderne tomographische Verfahren sind die Spiral-Computertomographie, diePositronenemissionstomographie und die Mikrotomographie. Bildgebung in der Neurowissenschaft, Biophysik.
Lit.:Kalender, W.: Computertomographie. Grundlagen, Gerätetechnologie, Bildqualität, Anwendungen. Erlangen 21998. Morneburg, H. (Hrsg.): Bildgebende Systeme für die medizinische Diagnostik. Röntgendiagnostik und Angiographie, Computertomographie, Nuklearmedizin, Magnetresonanztomographie, Sonographie, Integrierte Informationssysteme. Erlangen 31995.
Computertomographie
Schematische Darstellung des Abtastprinzips beim rotierenden Computertomographen (Rotationsscanner). Das den Patienten aus verschiedenen Richtungen abtastende dünne Röntgenstrahlenbündel (durch geeignete Kollimation wird nur eine definierte "Scanebene" durchstrahlt) wird von Strahlendetektoren aufgenommen; deren fächerförmige Anordnung erlaubt Aufnahmezeiten von nur wenigen Sekunden.
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