Lexikon der Neurowissenschaft: Dopaminrezeptoren
Dopaminrezeptoren, dopaminerge Rezeptoren, D-Rezeptoren, Edopamine receptors, im Nervensystem vorkommende Familie von G-Protein-gekoppelten integralen Membranproteinen mit sieben membrandurchspannenden Segmenten und spezifischen Bindungsstellen für das CatecholaminDopamin. Der Zustand der Interaktion zwischen Rezeptor und G-Protein bestimmt die Affinität der Agonisten zum Rezeptor, Antagonisten sind davon unabhängig. Aufgrund unterschiedlicher Folgereaktionen nach Bindung eines Agonisten, verschiedener Affinitäten zu Agonisten bzw. Antagonisten und unterschiedlicher Funktionen können die Dopaminrezeptoren in mehrere Subtypen eingeteilt werden. Die Familie der D1-Rezeptoren umfaßt die D1- und D5-Rezeptoren (446 und 477 Aminosäuren), die über erregende G-Proteine mit Stimulation der Adenylatcyclase, DARPP-32 und der Phosphoinositol-Kaskade sowie über Hemmung der Bildung von Arachidonsäure wirken. Die höchste D1-Dichte findet sich im mesostriatalen System (dopaminerge Systeme) und in der Substantia nigra. Die Familie der D2-Rezeptoren (D2-, D3-, D4-Rezeptoren mit 387-443 Aminosäuren) wirkt über hemmende G-Proteine mit Inhibition der Adenylatcyclase und des intrazellulären Calciums sowie über eine Aktivierung von hyperpolarisierenden Kaliumkanälen und Bildung von Arachidonsäure. Inhibitorische dopaminerge Autorezeptoren (D2- und D3- Rezeptoren) an präsynaptischen Endigungen und auf Dendriten hemmen Synthese und Freisetzung von Dopamin. Über die D2-Rezeptoren wirken wahrscheinlich die Neuroleptika; es werden manchmal auch D2a- und D2b-Subtypen unterschieden. Die Affinität des Dopaminrezeptors, vor allem der D2-Familie, kann durch Substanzen wie Morphin oder Enkephaline moduliert werden. Die Ligandenbindung an und Expression von Dopaminrezeptoren ist aktivitätsreguliert und unterliegt starken Schwankungen, was u.a. zur sogenannten on-off-Symptomatik unter Antiparkinsonmitteln und zu Dyskinesien unter Neuroleptika beiträgt.
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