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News: Ein Test auf Alzheimer

Die Alzheimersche Erkrankung ist tückisch und war bisher nicht zuverlässig mit einem Labortest nachzuweisen. Einem interdisziplinären Wissenschaftlerteam der Universität Düsseldorf ist es nun gelungen, ein recht einfaches Diagnoseverfahren zu entwickeln. Die erste Erprobungsphase verlief erfolgversprechend.
Ein interdisziplinäres Forscherteam des Biologisch-Medizinischen Forschungszentrums (BMFZ) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat ein vollkommen neues biochemisches bzw. biophysikalisches Diagnoseverfahren für die Alzheimersche Krankheit entwickelt (Nature Medicine, Ausgabe vom Juli 1998). Das Team besteht aus Biophysikern (Martin Pitschke, Prof. Dr. Detlev Riesner), einem Neurologen (Dr. Rolf Prior) und einem Psychiater (Dr. Martin Haupt). Es wird vom BMBF und vom NRW-Wissenschaftsministerium gefördert. Die Vorarbeiten leisteten die Forschergruppen von Prof. Dr. Detlev Riesner (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Manfred Eigen (Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie, Göttingen), die ihre speziellen Erfahrungen aus der Prionenforschung (Prionen sind Erreger von BSE und der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung CJD) kombinierten.

Bei Alzheimer kommt es ähnlich wie bei den Prionenerkrankungen BSE und CJD zu einer krankhaften Verklumpung eines bestimmten Eiweißmoleküls. Es findet sich im zentralen Nervensystem. Bei dem neuen Verfahren wird der eigentliche krankhafte Vorgang direkt zur Diagnose ausgenutzt, indem der Rückenmarksflüssigkeit, die untersucht werden soll, fluoreszierendes Protein zugesetzt wird. Trifft nun ein Laserstrahl auf den so markierten Proteinkomplex, gibt es einen einige Millisekunden anhaltenden Fluoreszenz-Blitz, während alle nicht fluoreszierenden Proteine nur ganz kurz aufleuchten.

Das Forscherteam der Heinrich-Heine-Universität konnte die Laserblitze in der Rückenmarksflüssigkeit von 15 Alzheimer-Patienten eindeutig nachweisen, während in der Kontrollgruppe von Patienten ähnlichen Alters – aber mit anderen neurologischen Krankheiten – die Laserblitze nicht gefunden wurden. Das Verfahren ist einfach und schnell anwendbar, dabei ohne Risiko für die Patienten.

In einer groß angelegten Feldstudie wird nun die Routineverwendbarkeit des Tests überprüft. Im Gegensatz zu CJD werden bei der Alzheimerschen Krankheit große Anstrengungen für eine Therapie unternommen. Eine besondere Klasse möglicher Behandlungsmittel kann mit dem neuen Verfahren sehr effektiv auf ihre Wirkung gescreent werden. Die Düsseldorfer Wissenschaftler arbeiten mit Hochdruck daran, entsprechende Testverfahren auch für CJD am Patienten bzw. BSE am lebenden Tier zu entwickeln.

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