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News: Die 'Mitgift' schwangerer Raucherinnen

Schon lange wurde vermutet, daß ungeborene Föten nicht unbehelligt bleiben von den gesundheitsschädlichen Substanzen, die ihre rauchenden Mütter aus den Zigaretten aufnehmen. Doch erst jetzt liegt der wissenschaftliche Beweis vor: Im Urin von Neugeborenen wurde ein Abbauprodukt einer karzinogenen Substanz nachgewiesen, die nur in Tabak vorkommt.
Stephen S. Hecht vom University of Minnesota Cancer Center stellte seine Forschungsergebnisse auf dem Treffen der American Chemical Society vor, das vom 23. bis 27. August 1998 in Boston stattfand. Damit ist gezeigt, daß Mütter, die während der Schwangerschaft und nach der Geburt rauchen, ihre Kinder über Jahre krebserregenden Stoffen aussetzen, sagt er.

Gerd M. Lackmann vom Zentrum für Kinderheilkunde der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf sowie Ulrich Salzberger und Uwe Töllner von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Städtisches Klinikums in Fulda fingen den ersten Urin von 48 Babys auf, deren Mütter rauchten oder Nichtraucherinnen waren. Die Proben sandten sie an Hecht, der nichts über den Zigarettenkonsum der Frauen wußte.

Er analysierte den Urin mit Hilfe eines Gaschromatographen und fand in 22 von 31 Fällen, in denen die Mütter während der Schwangerschaft geraucht hatten, Nebenprodukte des Nikotinderivats NKK (4-Methylnitrosamino-1-3-pyridyl-1-butanon). Im Urin der Kinder von Nichtraucherinnen konnte er die Chemikalie nicht nachweisen. NKK kommt einzig in Tabak vor und gehört zu den stärksten karzinogenen Substanzen im Zigarettenrauch. Die Konzentration im Urin der Säuglinge lag etwa bei zehn Prozent des Wertes, der in erwachsenen Rauchern zu finden ist. Dabei ist jedoch zu beachten, daß die Föten diesen Mengen ausgesetzt sind, während sich ihr Organismus entwickelt. Nach dieser Studie nehmen die Föten die Substanz nicht nur auf, sondern setzen sie sogar um, sagt Hecht.

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