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News: Die Vergangenheit ist rund

Informationen über die Zusammensetzung der Erdatmosphäre vor mehr als einer Milliarde Jahren sind wirklich schwer zu bekommen. Kosmischer Staub, der damals auf der Erde niedergegangen ist, reagiert auf seinem Weg zur Oberfläche zwar mit den Luftbestandteilen, ist aber meistens nach so langer Zeit zu verwittert, um eindeutige Spuren der urtümlichen Verhältnisse zu zeigen. Doch in finnischen Flüssen haben sich Körnchen abgelagert, die seit 1,4 Milliarden Jahren das Wissen gespeichert haben und jetzt von finnischen und deutschen Geologen entdeckt wurden.
Jedes Jahr regnen etwa 40 000 Tonnen Überreste von Asteroiden, Kometen und kosmischen Staubs auf die Erde nieder. Das meiste davon verdampft weit oben in der Atmosphäre, aber ein Teil erreicht als geschmolzene Metallkügelchen mit weniger als einem Millimeter Durchmesser den Boden. Wissenschaftler haben sie des öfteren in Ozeansedimenten und im Polareis gefunden. Die bisher ältesten Stücke fielen vor 190 Millionen Jahren auf die Erde, sind aber durch die Wirkung des Wassers stark erodiert.

Alexander Deutsch von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und seine Kollegen haben nun 18 extrem gut erhaltene Mikrometeoriten in einem früheren Flußbett in Finnland gefunden. Die Teilchen waren in 1,4 Milliarden Jahre alten Sandstein eingeschlossen und entsprechen in Aufbau und Textur neueren Mikrometeoriten (Nature vom 10. September 1998). Nach Ansicht von Deutsch hat das Wasser nur kurze Zeit auf die Partikel einwirken können, bevor sie von rotem Sediment eingeschlossen und konserviert wurden. Da ähnliche Sandsteinformationen recht häufig sind, hofft Deutsch, noch weitere Exemplare mit unterschiedlichem Alter zu finden.

Aus einer Reihe von Mikrometeoriten ließe sich ablesen, wie sich der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre mit der Zeit entwickelt hat. Auf dem Weg durch die Luft reagiert nämlich das Eisen, und es bildet sich ein charakteristisches Verhältnis von gediegenem Metall und Eisenoxid heraus.

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